Atoroidale Mannigfaltigkeit

In der dreidimensionalen Topologie beschreibt Atoroidalität eine Beziehung zwischen dem Rand einer Mannigfaltigkeit und der Mannigfaltigkeit selbst.

Eine irreduzible Mannigfaltigkeit M {\displaystyle M} heißt geometrisch atoroidal, wenn sich jeder in M {\displaystyle M} inkompressibel eingebettete 2-Torus durch eine Isotopie auf eine Randkomponente von M {\displaystyle M} verschieben lässt. Dies bedeutet, dass M {\displaystyle M} keine eingebetteten Tori enthält, außer solchen, die offensichtlich existieren müssen.

Eine irreduzible Mannigfaltigkeit heißt homotopisch atoroidal, wenn jede Abbildung T 2 M {\displaystyle T^{2}\to M} , die die Fundamentalgruppe des Torus T 2 {\displaystyle T^{2}} injektiv in die Fundamentalgruppe von M {\displaystyle M} abbildet, zu einer Abbildung in den Rand homotop ist. Dies entspricht der Eigenschaft der Fundamentalgruppe von M {\displaystyle M} , dass jede Untergruppe der Form Z × Z {\displaystyle \mathbb {Z} \times \mathbb {Z} } zur Fundamentalgruppe einer Torus-Randkomponente konjugiert ist.

Man kann zeigen, dass „geometrisch atoroidal“ aus „homotopisch atoroidal“ folgt. Die Umkehrung gilt jedoch nicht. Der Torus-Satz besagt, dass eine geometrisch atoroidale 3-Mannigfaltigkeit entweder homotopisch atoroidal oder ein Seifertscher Faserraum ist.[1]

Die Hyperbolisierungvermutung von Thurston besagt, dass jede irreduzible homotopisch atoroidale Mannigfaltigkeit mit unendlicher Fundamentalgruppe eine hyperbolische Struktur trägt.

Einzelnachweise

  1. P. Scott: A new proof of the annulus and torus theorems. Amer. J. Math. 102 (1980), no. 2, 241–277.