BM-24
BM-24 | |
---|---|
BM-24-Raketenwerfer auf Basis eines ZIL-157-Lkw | |
Allgemeine Eigenschaften | |
Besatzung | 3 |
Länge | 6,7 m |
Breite | 2,3 m |
Höhe | 2,91 m (ohne Werfer) |
Masse | 9,2 t (mit Raketen) |
Panzerung und Bewaffnung | |
Panzerung | keine |
Hauptbewaffnung | 12 Raketen mit Kaliber 240 mm |
Sekundärbewaffnung | keine |
Beweglichkeit | |
Antrieb | 6-Zylinder-Ottomotor (wassergekühlt) 80 kW (109 PS) |
Federung | unbekannt |
Geschwindigkeit | 65 km/h |
Leistung/Gewicht | 8,7 kW/t (11,8 PS/t) |
Reichweite | 420 km |
Der BM-24 ist ein sowjetischer Mehrfachraketenwerfer. Im GRAU-Index wird er 8U31 bezeichnet.
Entwicklung
Der BM-24 wurde als Nachfolgemodell für den aus dem Zweiten Weltkrieg stammenden BM-31-12-Raketenwerfer (Katjuscha) konzipiert. Im Frühling 1951 wurde der BM-24 bei den Landstreitkräften der UdSSR eingeführt. Ab den 1960er-Jahren wurde das System auch an die Streitkräfte des Warschauer Paktes exportiert. Weitere Exporte gingen in den Nahen Osten sowie nach Afrika. Bei den sowjetischen Streitkräften wurde der BM-24 Mitte der 1970er-Jahre durch die BM-21 und BM-22 abgelöst.[1]
Varianten
- BM-24: 1. Serienversion mit zwölf Werferrohren, auf einem ZIS-151-Lkw montiert.
- BM-24M: 2. Serienversion mit zwölf Werferrohren, auf einem ZIL-157-Lkw montiert.
- BM-24T: 1960 eingeführt, mit zwölf Werferrohren, auf einem AT-S-Kettenfahrzeug montiert.
- Falak-1 SP: Version aus dem Iran, mit sechs Werferrohren, auf einem Jeep montiert.
- Falak-1 MP: Version aus dem Iran, einzelnes Rohr auf einem Dreibein.
Technik
Auf dem jeweiligen Fahrzeug ist ein Rohrpaket mit zwölf Rohren des Kalibers 240,9 mm montiert. Ein Raketenwerfer ist in der Lage, alle zwölf Raketen innerhalb von zehn Sekunden abzufeuern. In der Regel wird eine Salve aber innerhalb 20 Sekunden abgefeuert. Das Nachladen eines leeren Werfers dauert rund zehn Minuten. Die Fahrzeugbesatzung besteht aus drei Soldaten, wobei zum Beladen des Werfers drei weitere Soldat herangezogen werden, um rund 112 kg schweren Raketen mittels zweier Beladezangen zu transportieren und zu laden.
Gefechtskopf | Typ | Gefechtskopf (kg) | davon Sprengstoff (kg) | Reichweite (m) |
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M-24F | Splitterspreng | 60,8 | 27,4 | 6.575 |
M-24FUD | Splitterspreng | 46,5 | 18,4 | 10.600 |
MD-24F | Splitterspreng | 48,4 | 18,2 | 17.500 |
MS-24 | chemisch (AC, HD oder GB) | 12,0 | k. A. | 10.600 |
MS-24US | chemisch (AC, HD oder GB) | 19,0 | k. A. | 16.000 |
Falak-1 | Splitterspreng | 50,0 | k. A. | 10.500 |
Die Raketen sind drallstabilisiert und haben keine Stabilisierungsflügel. Der Drall der Rakete entsteht durch um die Hauptantriebsdüse angeordnete schräge Düsen. Die maximale Streuung einer Raketensalve liegt bei 93 bis 118 m. Der Sprengkopf erzeugt beim Einschlag einen Krater von 3 m Durchmesser mit einer Tiefe von 2,4 m.[1]
Die Raketen werden nacheinander elektrisch mit der 24-Volt-Anlage des Basisfahrzeuges gezündet. Vor dem Abfeuern muss das Fahrzeug durch Vorlegekeile gegen Wegrollen gesichert werden. Die Führerkabine, die gleichzeitig Gefechtsstation des Werferführers und Fahrers ist, wird mit herunterklappbaren Stahlplatten gegen wegfliegende Steine, welche beim Feuern unweigerlich auftreten, geschützt.
Einsatz
Der BM-24 wurde erstmals im Sechstagekrieg 1967 von Ägypten und Syrien gegen Israel eingesetzt. Die israelischen Streitkräfte erbeuteten mehrere BM-24. Diese wurden untersucht, modernisiert und in die Streitkräfte integriert. In Israel wurden sogar eigene Raketen für den BM-24 entwickelt. Daraufhin setzte Israel zwei Batterien BM-24 im Jom-Kippur-Krieg 1973 und während des Libanonkrieges 1982 ein.
Nutzer
- Algerien Algerien – 30
- Angola Angola – unbekannte Anzahl
- Agypten Ägypten – 48
- Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR – 72
- Israel Israel – 36
- Irak Irak – unbekannte Anzahl
- Iran Iran – unbekannte Anzahl
- Jemen Jemen – 35
- Kuba Kuba – 20
- Mosambik Mosambik – unbekannte Anzahl
- Korea Nord Nordkorea – 200
- Polen Polen – 50
- Somalia Somalia – unbekannte Anzahl
- Syrien Syrien – 300
- Sowjetunion Sowjetunion – unbekannte Anzahl
Daten aus[1][2][3]
Literatur
- Kirill und Mefodiy: Enzyklopädie der Rüstungen. 1998.
- Christopher F. Foss: Towed Artillery. Jane's Pocket Book 18. 1. Auflage. Mac Donald and Janes' Publishers Ltd, London 1977, S. 178.
- Andrew W. Hull, David R. Markov, Steven Zaloga: Soviet/Russian Armor and Artillery Design Practices: 1945 to Present. Darlington Productions, Darlington.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b c Christopher F. Foss: Jane’s Armour and Artillery 1990–1991. Jane’s Information Group, Vereinigtes Königreich, 1990, ISBN 0-7106-0909-4, S. 738–739.
- ↑ The International Institute for Strategic Studies (IISS): The Military Balance 2023. 2023.
- ↑ SIPRI Arms Transfers Database. In: sipri.org. Stockholm International Peace Research Institute, abgerufen am 31. Oktober 2023 (englisch).
Flugabwehrgeschütze (Liste) | 14,5-mm-Fla-MG SPU-1 • 14,5-mm-Fla-MG SPU-2 • 14,5-mm-Fla-MG SPU-4 • ZU-23-2 • 57-mm-Flugabwehrkanone S-60 • 100-mm-Flugabwehrkanone KS-19 • 100-mm-Flak KS-37 • 130-mm-Flugabwehrkanone KS-30 • 152-mm-Flugabwehrkanone KM-52 |
Panzerabwehr | 57-mm-Panzerkanone Ch-26 (K-70) • 85-mm-Panzerabwehrkanone D-48 • 85-mm-Panzerabwehrkanone SD-44 • 100-mm-Panzerabwehrkanone T-12 • 100-mm-Panzerabwehrkanone MT-12 • 125-mm-Panzerabwehrkanone 2A45M Sprut-A |
Gebirgsgeschütze | 76-mm-Gebirgskanone Model 1958 (2A2/M-99) • 76-mm-Gebirgskanone Model 1969 (M-1969) |
Feldkanonen | 122-mm-Kanone D-74 • 130-mm-Kanone M-46 • 180-mm Kanone S-23 |
Haubitzen | 122-mm-Haubitze M1938 (M-30) • 122-mm-Haubitze D-30 (2A18) • 152-mm-Haubitze M1943 (D-1) • 152-mm-Kanonenhaubitze M1955 (D-20) • 152-mm-Kanonenhaubitze 2A36 Giazint-B • 152-mm-Haubitze 2A65 Msta-B |
Mörser | 82-mm-Mörser 2B9 Wassiljok • 120-mm-Mörser 2B11 • 120-mm-Mörser 2S12 Sani • 82-mm-Mörser 2B14 Podnos • 120-mm-Kanonenmörser 2B16 Nona-K • 120-mm-Mörser 2B23 Nona-M1 • 82-mm-Mörser 2B24 • 82-mm-Mörser 2B25 Galle • 160-mm-Mörser M160 • 240-mm-Mörser M240 |
Mehrfachraketenwerfer | BM-14 • BMD-20 • BM-21 Grad • BM-24 • BM-25 Korschun • BM-27 Uragan • BM-30 Smerch • 9A53 Tornado • TOS-1 Buratino • TOS-2 Tosotschka |
Rückstoßfreie Waffen | 73-mm-SPG-9 • 82-mm-SPG-92 • 82-mm-rückstoßfreies Geschütz B10 • 107-mm-rückstoßfreies Geschütz B-11 |
Selbstfahrlafetten (Luftlandetruppen) | |
Selbstfahrlafetten (Flugabwehr) | ZSU-23-4 Shilka • ZSU-37-2 Jenissei • ZSU-57-2 • 2S6 Tunguska • 2S38 Deriwazija-PWO |
Selbstfahrlafetten (Artillerie) | Geschütz: 2A3 Kondensator 2P • 2S1 Gwosdika • 2S3 Akazija • 2S5 Giazint-S • 2S7 Pion • 2S18 Pat-S • 2S19 Msta-S • 2S30 Iset • 2S43 Malwa • 2S35 Koalizija-SW • 2S35-1 Koalizija-SW KSh Mörser: 2B1 Oka • 2K32 Dewa • 2S4 Tjulpan • 2S9 Nona • 2S11 Tundscha • 2S23 Nona SWK • 2S31 Wena • 2S34 Chosta • 2S39 Magnolia • 2S40 Floks • 2S41 Drok • 2S42 Lotus |
Loitering Munition | |
Kampfwagenkanonen | D-81 • U-5TS • 2A28 Grom • D-10T • 2A38 • 2A42 • 2A83 • 2A82 |