Deutsche Humboldtschule Guayaquil

Colegio Alemán Humboldt Guayaquil

Deutsche Humboldtschule zu Guayaquil
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Schulform Kindergarten, Grundschule, Gymnasium
Gründung 1957/1959
Adresse Los Ceibos, Calle Dr. Héctor Romero #216
Ort Guayaquil
Provinz Guayas
Staat Ecuador
Koordinaten 2° 11′ 25″ S, 79° 53′ 14″ W-2.1902777777778-79.887222222222Koordinaten: 2° 11′ 25″ S, 79° 53′ 14″ W
Träger Asociación Colegio Alemán Humboldt Guayaquil
Schüler etwa 1500
Lehrkräfte 187
Leitung Andreas Herzog[1]
Website alemanhumboldt.edu.ec

Die Deutsche Humboldtschule in Guayaquil, Ecuador, ist eine Privatschule in der gemeinnützigen Trägerschaft des Schulvereins Asociación Colegio Alemán Humboldt Guayaquil. Sie ist eine der Begegnungsschulen, in denen sowohl Deutsche wie einheimische Kinder zusammen lernen können. Die Deutsche Humboldtschule zu Guayaquil wird von der Bundesrepublik Deutschland finanziell und personell gefördert und ist eine von 135[2] Deutschen Auslandsschulen.

Geschichte

Die Humboldtschule, benannt nach Alexander (1769–1859) und Wilhelm von Humboldt (1767–1835), wurde 1957 von Renate Lembke als Kindergarten für deutsche Auswanderer gegründet. Anfangs betreute sie zehn Kinder in ihrer eigenen Wohnung. Später entwickelte sich daraus eine Grundschule für Kinder anderer europäischer Länder und Ecuadors. 1959 gründeten Richard Zeller und Claus Riemann offiziell die Schule.[3] Bereits in den 60er Jahren entwickelte sich diese zu einem Gymnasium mit neuem Gelände im Stadtteil Urdesa. Der heutige Standort im Stadtteil Los Ceibos wurde in den 70er Jahren aus Platzgründen errichtet. Heute lernen etwa 1500 Schüler an der zweitgrößten Deutschen Schule Ecuadors. Ein Drittel eines jeden Jahrgangs studieren im Anschluss an das Abitur in Deutschland.

Infrastruktur

Die Schule verfügt unter anderem über naturwissenschaftliche Labors, eine Bibliothek, einen Saal für audiovisuelle Medien, Musigebäude, eine Sport-Mehrzweckhalle, einen Fußball- und Leichtathletikplatz und ein Schwimmbad. Theater- und Musikveranstaltungen finden im Theater statt.

Profil

Es wird in Anlehnung an baden-württembergische Lehrpläne unterrichtet, wobei auch ecuadorianische und IBO-Richtlinien berücksichtigt werden.

Der Kindergarten besteht aus drei Stufen mit jeweils fünf Klassen nach Alter getrennt. Ähnlich wie in Schweden oder Ungarn haben Erzieher ein Lehramtsstudium mit dem Schwerpunkt Kinderpädagogik (Párvulos) absolviert. Anders als in Deutschland,[4] gibt es Lehrpläne für jede Stufe und feste Stundenpläne für jede Klasse, sodass auf die erste Klasse vorbereitet wird. Deutschunterricht wird spielerisch eingeführt. Die Kinder haben auch Musik-, Schwimm- und Sportunterricht. Ein Psychologinnen-Team begleitet den Fortschritt und eventuelle Schwierigkeiten der Kinder.

Das Schüler-Lehrer-Verhältnis ist einzigartig in Guayaquil. In der Vor- und Grundschule werden max. 22 Schüler von bis zu 2 Lehrerinnen unterrichtet. Danach wird jede Klasse von einem Klassen- bzw. Fachlehrer unterrichtet.

In der Sekundarstufe I und II werden mehrere Fächer auf Deutsch unterrichtet, zum Beispiel Biologie und Geschichte. Die Schule legt besonderen Wert auf die naturwissenschaftliche Ausbildung. Die Klassenzimmer für Physik, Chemie und Biologie sind modern und mit deutschen Klassenzimmern vergleichbar. Der Literaturunterricht hat trotzdem eine wichtige Stellung, da einige Lehrern und Lehrerinnen anerkannte Schriftsteller im Land sind. In der Sekundarstufe II besteht die Möglichkeit zu einem Internationalen Abitur im humanistischen Zweig, dem sogenannten International Baccalaureate, in einer speziellen gemischtsprachigen Version.[5]

Austauschprogramme

Fremdsprachen

Siehe auch

  • Website der Deutschen Humboldtschule Guayaquil
  • Artikel zum Austauschprogramm zwischen Leipzig und Guayaquil
  • trait d'union, Internationale Multimedia-Schülerzeitung
  • IBO
  • Offizielle Information über die Deutsche Schule Guayaquil beim Auslandsschulwesen

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Schulinformation in Zeiten der Coronakrise. In: alemanhumboldt.edu.ec. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 28. März 2020.@1@2Vorlage:Toter Link/alemanhumboldt.edu.ec (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) 
  2. Weltverband Deutscher Auslandsschulen: Steigende Mitgliederzahlen, starkes Ehrenamt. In: www.auslandsschulnetz.de. 27. Juni 2018, abgerufen am 28. März 2020. 
  3. Geschichte. In: alemanhumboldt.edu.ec. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 28. März 2020.@1@2Vorlage:Toter Link/alemanhumboldt.edu.ec (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) 
  4. Den deutschen Kindertagesstätten entsprechen in Ecuador am ehesten die guarderías, die sich als Ganz- oder Halbtagsbetreuung für Kinder berufstätiger Eltern verstehen. Allerdings werden Babys und Kleinkinder der Bildungsmittel- und Oberschichten vor und nach dem Kindergarten meistens von einem Kindermädchen zu Hause betreut, so dass Ganztagsbetreuung in einer Kita selten angeboten wird. Der Kindergarten der Deutschen Schule ist also nicht als Kita zu Verstehen
  5. Gemischtsprachiges International Baccalaureate an ausländischen Schulen mit Deutschunterricht (Beschluss der KMK vom 26. April 2002 i. d. F. vom 21. März 2007). In: www.kmk.org. Abgerufen am 28. März 2020. 
  6. Schüleraustausch mit Ecuador 2007. In: www.sglonline.de. Archiviert vom Original am 21. Januar 2008; abgerufen am 28. März 2020. 
  7. Poelchau-Oberschule: Unsere Partnerschulen. In: www.poelchau-oberschule.de. Archiviert vom Original am 8. Januar 2010; abgerufen am 28. März 2020. 
  8. Internationales Preisträgerprogramm zur Förderung der Ausbildung ausländischer Schüler in der deutschen Sprache. In: www.kmk-pad.org. Archiviert vom Original am 30. März 2009; abgerufen am 28. März 2020. 
  9. Kooperationsvertrag zwischen der Deutschen Humboldt-Schule Guayaquil und dem Oberstufen-Kolleg der Universität Bielefel. (pdf) In: www.uni-bielefeld.de. Archiviert vom Original am 18. Mai 2006; abgerufen am 28. März 2020. 
  10. Das etwas andere Abitur – Das Oberstufen-Kolleg an der Universität Bielefeld zieht junge Menschen aus ganz Deutschland nach Ostwestfalen. In: www.bielefeld-marketing.de. Archiviert vom Original am November 2008; abgerufen am 28. März 2020.