Doppelter Spierenstich

Doppelter Spierenstich
Doppelter Spierenstich
Typ Verbindung
Anwendung Zwei Seile sicher verbinden
Ashley-Nr. 1415
Synonyme Doppelter Fischerknoten, Doppelter Anglerknoten, Doppelter Englischer Knoten, Weintraubenknoten[1]
Englisch Double Fisherman's knot, Grapevine knot, Double English knot
Liste der Knoten

Der Doppelte Spierenstich ist ein Knoten zum sicheren Verbinden zweier Seile. Man erhält eine stärker gesicherte Verbindung als beim Einfachen Spierenstich.

Anwendung

Der Doppelte Spierenstich wird im Alpinsport zum Verbinden zweier Seile verwendet. Der Doppelte Spierenstich besteht aus zwei Doppelten Überhandknoten, haben diese eine jeweils andere Orientierung spricht man von einem unsymmetrischen Knoten, haben sie dagegen die gleiche Orientierung, sprich sind sie gegenläufig geknüpft, ist der Knoten als ganzes symmetrisch, bzw. regelmäßig.

  • Symmetrische Form
    Symmetrische Form
  • Unsymmetrische Form
    Unsymmetrische Form

Zum Abseilen empfiehlt sich die Tropfenform, da der Knoten so besser durch Karabinerhaken rutscht und sich weniger in Felsspalten verhängen kann. Die Knotenfestigkeit des Doppelten Spierenstichs ist wesentlich besser als die des Einfachen Spierenstichs; der Dreifache T-Kreuzschlag (früher „Dreifacher T-Spierenstich“) ist nochmal deutlich besser als der Doppelte Spierenstich.[2]

Knüpfen

Linienform

Zwei Seilenden werden gegenläufig übereinander gelegt. Mit dem einen Seilende wird um das andere ein Doppelter Überhandknoten geknüpft. Mit dem anderen Seilende wird über das lange Ende des einen Seiles ein zweiter Doppelter Überhandknoten geknüpft. Beide Knoten werden sorgfältig festgezogen und durch Ziehen an den langen Enden gegeneinander geschoben.

  • Erster Rundtörn
    Erster Rundtörn
  • Zweiter Rundtörn
    Zweiter Rundtörn
  • Durchstecken
    Durchstecken
  • Fast fertig
    Fast fertig
  • Gezeichneter Ablauf
    Gezeichneter Ablauf

Tropfenform

Hier haben die beiden Doppelten Überhandknoten auch jeweils die gleiche Orientierung und sind daher symmetrisch. Zwei Seilenden werden parallel genommen. Mit dem einen Seilende wird um das andere ein Doppelter Überhandknoten geknüpft. Mit dem anderen Seilende wird über das kurze Ende des einen Seiles ein zweiter Doppelter Überhandknoten geknüpft. Beide Knoten werden sorgfältig festgezogen und durch Ziehen an den langen Enden gegeneinander geschoben.

  • Erster Überhandknoten
    Erster Überhandknoten
  • Zwei Rundtörns
    Zwei Rundtörns
  • Fast fertig
    Fast fertig
  • Fertiger Tropfen
    Fertiger Tropfen

Ringform

Benutzt man nur ein Seil und verbindet dessen beiden Seilenden mit dem Doppelten Spierenstich erhält man einen Spierenstich (Ringform). In dieser Form wird der Spierenstich als Verschluss bei Armbändern verwendet.

  • Doppelter Spierenstich (Ringform)
    Doppelter Spierenstich (Ringform)

Schlaufenform

Hier haben die beiden Doppelten Überhandknoten auch jeweils die gleiche Orientierung und sind daher symmetrisch. Die Schlaufe ist stark und hübsch, aber klobig.

Alternativen

  • Einfacher zu knüpfen ist der einfache Spierenstich, er hält aber schlechter.
  • Noch einfacher ist der Sackstich in Tropfenform.
  • In der Seefahrt wird der Schotstek oder der Doppelte Schotstek verwendet.
  • Bandschlingen werden mit dem Bandschlingenknoten verbunden.

Abwandlungen

  • Werden anstelle der zwei Doppelten Überhandknoten nur zwei Einfache Überhandknoten geknüpft, entsteht der einfache Spierenstich.
  • (Einfacher) Spierenstich
    (Einfacher) Spierenstich
  • Wird ein einzelner Doppelter Überhandknoten um das feste Ende geknüpft, entsteht der Höhlenknoten. Dieser ist eine zuziehende Schlinge.
  • Wird ein Doppelter Überhandknoten um einen Gegenstand geknüpft, erhält man den Schnürknoten.
  • Angler benutzen den Doppelten Grinnerknoten um zwei Angelschnüre zu verbinden.

Siehe auch

Commons: Doppelter Spierenstich – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Clifford W. Ashley: Das Ashley-Buch der Knoten. Übersetzt von Gerhard Meyer-Uhl. Edition Maritim, Hamburg 1999, ISBN 3-922117-37-6, S. 269 (#1415) (englisch: The Ashley Book of Knots.). 
  2. Untersuchung beim DAV und https://www.gudelius.de/spst.htm