Idiotyp (Immunologie)

Ein Idiotyp ist in der Immunologie die charakteristische variable Region eines bestimmten Antikörpers oder eines bestimmten T-Zell-Rezeptors.

Eigenschaften

Jeder Antikörper oder jeder T-Zell-Rezeptor hat eine charakteristische Zusammensetzung, die seine Affinität zu einem jeweiligen Epitop von einem Antigen bestimmt. Diese Bindung des Epitops erfolgt an der variablen Region eines Antikörpers oder T-Zell-Rezeptors. Die variable Region besitzt aufgrund ihrer charakteristischen Zusammensetzung ihrerseits verschiedene charakteristische Epitope, die als Idiotope bezeichnet werden.[1] Gegen diese charakteristischen Epitope können antiidiotypische Antikörper erzeugt werden, die daran binden und eine Bindung des gebundenen Antikörpers an sein Epitop kompetitiv unterbinden.[1] Teilweise sind die Epitop-bindenden Stellen auf einem antiidiotypischen Antikörper analog zum Epitop des gebundenen Antikörpers.[1] Die Hypothese der Regulation der Antikörperantwort durch antiidiotypische Antikörper (Network Hypothesis) wurde 1974 von Niels Jerne aufgestellt.

Literatur

  • Charles Janeway, et al.: Immunobiology. 6th ed. ISBN 0-8153-4101-6. Die 5. englische Ausgabe ist online auf den Seiten des NCBI-Bookshelf verfügbar, (online).
  • E. S. Golub: Idiotypes and the network hypothesis. In: Cell (1980), Band 22, Heft 3, S. 641–642. doi:10.1016/0092-8674(80)90536-X. PMID 7460006.

Einzelnachweise

  1. a b c Detlev Ganten, Klaus Ruckpaul: Molekularmedizinische Grundlagen von rheumatischen Erkrankungen. Springer-Verlag, 2013. ISBN 9783642558030. S. 168–169.