Johann Schwarz (Fußballspieler, 1891)

Hans Schwarz
Personalia
Voller Name Johann Schwarz
Geburtstag 1891
Geburtsort Prag, Österreich-Ungarn
Sterbedatum 1914
Sterbeort Russland
Position Stürmer
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
DBC Sturm Prag
Karlsbader FC
Hamburger FC 1888
1910–1912 First Vienna FC 1894
1912–1914 Wiener AF
Nationalmannschaft
Jahre Auswahl Spiele (Tore)
1911–1913 Österreich 3 (1)
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.

Johann „Hans“ Schwarz (* 1891 in Prag; † 1914 in Russland) war ein österreichischer Fußball-Nationalspieler. Er gilt als einer der ersten Goalgetter der österreichischen Ligameisterschaft, konnte er doch als erster den Titel des „Torschützenkönigs“ sichern. Auch kann er als einer der ersten (verkappten) Profis in Österreich gelten, das den Berufsfußball offiziell erst 1924 einführte.

Karriere

Der Prager Hans Schwarz begann seine Karriere beim DBC Sturm Prag, ging von dort zum Karlsbader FC und fand schließlich seinen Weg ins Ausland nach Hamburg. Beim Hamburger FC 1888 konnte sich der junge Schwarz gut in den Sturm einfügen und wurde auch zu zwei Repräsentativspielen, jeweils gegen Berlin, herangezogen. Nachdem die Vienna in Wien derweil versuchte, ihr Stürmerproblem zu lösen, ließ sie im Herbst 1910 Hans Schwarz gemeinsam mit Martin Laessig auf der Hohen Warte „auf Engagement gastieren“[1], wobei Letzterer bald wieder nach Deutschland zurückkehrte.

Bei der Vienna wurde hingegen Hans Schwarz bald zu einer der wichtigsten Stützen; er wird mit den Worten „ein vorzüglicher Spieler, namentlich ein glänzender Schütze“ beschrieben. Insbesondere dank seiner Schnelligkeit und seiner Volley-Tore wurde Hans Schwarz bald bekannt. Seine Schusskraft konnte Hans Schwarz in der ersten Meisterschaftssaison des ÖFV 1911/12 bestens unter Beweis stellen. Mit 22 Treffern war er der beste Schütze in der Liga, obwohl er nur bei einem der kleineren Klubs spielte. Auch international war der Stürmer bald aktiv, nach einer erfolgreichen Generalprobe beim 8:1 zwischen Wien und Berlin am 2. April 1911, gab Hans Schwarz am 7. Mai 1911 sein Länderspieldebüt für Österreich beim 3:1-Sieg über Ungarn; außerdem spielte er auch beim folgenden 2:1-Auswärtssieg gegen Deutschland.

Hatte der Stürmerstar der Vienna sich rasch einen Namen in Wien gemacht, wurde er daraufhin im Sommer 1912 vom Titelkandidaten WAF abgeworben – ein Wechsel, der allerdings bald die Sportgerichte beschäftigten sollte. Die Vienna verweigerte die Freigabe, griff nach längerem Hin und Her zum Mittel der Selbstanzeige und wurde im Frühjahr 1913 zu 200 Kronen Geldstrafe wegen „Züchtung des Berufssportes“ verurteilt, der Spieler mit einer Sperre bis zum Saisonende belegt[2]. So kam es, dass Hans Schwarz eine gesamte Saison lang kein einziges Meisterschaftsspiel bestreiten konnte und erst 1913/14, nunmehr für den WAF, wieder auflaufen durfte.

Hans Schwarz quittierte diese lange Sperre auf seine Weise: Als zweitbester Ligaschütze schoss er den WAF mit 21 Toren zum österreichischen Meister und konnte auch seine Rückkehr in die Nationalmannschaft mit einem Tor gegen Ungarn feiern. Die entscheidende Meisterschaftspartie in der letzten Runde gegen die Vienna gewann der Hütteldorfer Klub dank eines Doppelpacks von Schwarz und seines Sturmpartners Adi Fischera trotz anfänglichen Rückstands mit 4:2. Es war Schwarz’ größter Erfolg; nur wenige Wochen später wurde er als Soldat im Ersten Weltkrieg von einer russischen Kugel getötet.

Erfolge

  • Johann Schwarz in der Datenbank von weltfussball.de

Einzelnachweise

  1. Leo Schidrowitz: Geschichte des Fußballsportes in Österreich, Wien 1951, S. 72
  2. Illustriertes Österreichisches Sportblatt vom 22. Februar (S. 10) und 15. März 1913 (S. 8)
Torschützenkönige der österreichischen Fußballmeisterschaft

1912 Schwarz | 1913 Kuthan | 1914 Neumann | 1915 Deutsch | 1916 Kuthan | 1917 Bauer / Neubauer | 1918 Bauer | 1919 Uridil | 1920 Uridil / Winkler | 1921 Uridil | 1922 Kuthan | 1923 Swatosch | 1924 Wieser | 1925 Wieser | 1926 Wieser | 1927 Schall | 1928 Schall | 1929 Schall | 1930 Weselik | 1931 Schall | 1932 Schall | 1933 Binder | 1934 Bican | 1935 Kaburek | 1936 Hahnemann | 1937 Binder | 1938 Binder | 1939 Binder | 1940 Binder | 1941 Binder | 1942 Jelinek / Reitermaier | 1943 Kerbach | 1944 Decker | 1945 Fischer | 1946 Stojaspal | 1947 Stojaspal | 1948 Stojaspal | 1949 Habitzl | 1950 Decker | 1951 Dienst | 1952 Stojaspal | 1953 Dienst / Stojaspal | 1954 Dienst | 1955 Brousek | 1956 Buzek | 1957 Dienst | 1958 Horak | 1959 Hof | 1960 Cejka | 1961 Nemec | 1962 Nemec | 1963 Hof | 1964 Nemec | 1965 Gayer | 1966 Buzek | 1967 Starek | 1968 Bjerregaard | 1969 Köglberger | 1970 Kaltenbrunner | 1971 Kreuz | 1972 Riedl | 1973 Breuer | 1974 Krankl | 1975 Köglberger | 1976 Pirkner | 1977 Krankl | 1978 Krankl | 1979 Schachner | 1980 Schachner | 1981 Jurtin | 1982 Bakota | 1983 Krankl | 1984 Nyilasi | 1985 Polster | 1986 Polster | 1987 Polster | 1988 Stojadinović | 1989 Pacult | 1990 Rodax | 1991 Daněk | 1992 Westerthaler | 1993 Daněk | 1994 Jurčević / Pfeifenberger | 1995 Sané | 1996 Vastić | 1997 Wagner | 1998 Frigård | 1999 Glieder | 2000 Vastić | 2001 Gilewicz | 2002 Brunmayr | 2003 Lawarée | 2004 Kollmann | 2005 Mayrleb | 2006 Kuljić / Linz | 2007 Zickler | 2008 Zickler | 2009 Janko | 2010 Hofmann | 2011 Linz | 2012 Jantscher / Maierhofer | 2013 Hosiner | 2014 Soriano | 2015 Soriano | 2016 Soriano | 2017 Kayode | 2018 Dabbur | 2019 Dabbur | 2020 Weissman | 2021 Daka | 2022 Adeyemi | 2023 Burgstaller | 2024 Konaté

Personendaten
NAME Schwarz, Johann
ALTERNATIVNAMEN Schwarz, Hans
KURZBESCHREIBUNG österreichischer Fußballspieler
GEBURTSDATUM 1891
GEBURTSORT Prag
STERBEDATUM 1914
STERBEORT Russland