Johannes Spalt

Seebad Altmünster (1946/47)
Gästehaus Wittmann (1966)
Haus Wittmann (1970–1975)
Salettl Wittmann (um 1975)
Salvatorkirche am Wienerfeld (1976–1979)
Ausstellungspavillon Wander Bertoni (1999–2000)

Johannes Spalt (* 29. September 1920 in Gmunden, Oberösterreich; † 2. Oktober 2010[1] in Wien) war ein österreichischer Architekt.

Leben

Johannes Spalt besuchte die Gewerbeschule Salzburg und studierte ab 1949 Architektur an der Akademie der bildenden Künste Wien bei Clemens Holzmeister.[2]

Er gründete mit Wilhelm Holzbauer, Friedrich Kurrent und bis 1953 mit Otto Leitner die arbeitsgruppe 4.[2] Von 1969 an betrieb er in Wien sein eigenes Atelier, in teilweiser Zusammenarbeit mit Friedrich Kurrent. Von 1973 bis 1990 war Spalt Professor für Innenarchitektur und Industrieentwurf an der Universität für angewandte Kunst Wien und von 1975 bis 1979 auch deren Rektor.

Neben Entwürfen und realisierten Bauwerken schuf Spalt zahlreiche Möbelentwürfe, zum Beispiel für die Wittmann Möbelwerkstätten.

Johannes Spalt organisierte mit Kurrent die erste Loos-Ausstellung: 1962 in Paris und 1964 in Wien im neuen Museum des 20. Jahrhunderts. 1965 fand die erste Josef-Frank-Ausstellung in Wien statt.

In einer Würdigung anlässlich seines Todes nannte Architekturpublizist Jan Tabor Johannes Spalt „Prototyp des intellektuellen Architekten“ und bezeichnete „Spalts Bedeutung für die Wiederherstellung der Kultur in Österreich nach der Nazibarbarei“ als „groß- und einzigartig“.[2]

Auszeichnungen

Projekte und Realisationen

Schriften

  • mit Helmfried Thalhammer und Carmela Haerdtl (Hrsg.): Oswald Haerdtl: 1899–1959, Hochschule für angewandte Kunst, Wien 1978.
  • (Hrsg.): Der Architekt Oskar Strnad, zum 100. Geburtstage am 26. Oktober 1979, Hochschule für angewandte Kunst, Wien 1979.
  • mit Hermann Czech: Josef Frank: 1885–1967, Löcker, Wien 1981, ISBN 3-85409-026-9.
  • (Hrsg.): Gartenhäuser von Josef Hoffmann, Hochschule für angewandte Kunst, Wien 1985.
  • (Hrsg.): Klapptische, Möbel Darstellung, Birkhäuser, Basel 1987, ISBN 3-7643-1909-7.
  • (Hrsg.): Leichtmöbel, Möbel Darstellung, Birkhäuser, Basel 1994, ISBN 3-7643-5061-X.
  • mit Otto Kapfinger: Portale & Geschäfte – historische Wiener Geschäftsanlagen, Böhlau, Wien 1999, ISBN 3-205-98545-1.

Literatur

  • Aneta Bulant-Kamenova (Hrsg.): Johannes Spalt zum 70. Geburtstag am 29. September 1990. Festschrift
  • Johannes Spalt, Bildband Architektur, Böhlau Wien 1993, ISBN 3-205-05397-4.
  • Rudolf Burger, Irmgard Frank, Friedrich Kurrent, Hubert Christian Ehalt (Hrsg.): Johannes Spalt: Festschrift. Universität für angewandte Kunst, Wien 1999
  • Architekturzentrum Wien (Hrsg.): Johannes Spalt – Wahlverwandtschaften. Residenz Verlag, St. Pölten 2010, ISBN 978-3-7017-3220-3
  • Architekturzentrum Wien (Hrsg.): Arbeitsgruppe 4. Wilhelm Holzbauer, Friedrich Kurrent, Johannes Spalt 1950–1970 [Ausstellung im Architekturzentrum Wien 4. 3.–31. 5. 2010]. Müry Salzmann, Salzburg 2010, ISBN 978-3-99014-021-5
Commons: Johannes Spalt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Architekt Johannes Spalt gestorben, Kurier (Memento vom 6. Oktober 2010 im Internet Archive).
  2. a b c Jan Tabor: Die Vaterfigur der Vaterfigurenarchitektur, in: Wochenzeitung Falter, Wien, Nr. 41, 13. Oktober 2010, S. 29.
  3. Architekten Czech, Krischanitz und Spalt heute im Rathaus geehrt Rathauskorrespondenz vom 7. Mai 2007.
  4. Johannes Spalt: Bildband Architektur, Böhlau Wien 1993, ISBN 3-205-05397-4.
  5. Nextroom, Architektur im Netz.
Normdaten (Person): GND: 119128012 (lobid, OGND, AKS) | LCCN: n82122299 | VIAF: 94814421 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Spalt, Johannes
KURZBESCHREIBUNG österreichischer Architekt
GEBURTSDATUM 29. September 1920
GEBURTSORT Gmunden
STERBEDATUM 2. Oktober 2010