Klaus Kandt

Klaus Kandt (* 17. Mai 1960 in Stuttgart als Klaus Gass) ist ein ehemaliger deutscher Polizeibeamter, dabei mehrfacher Polizeipräsident und politischer Beamter. Von 2019 bis 2020 war er Staatssekretär im Ministerium des Inneren und für Kommunales Brandenburg.

Beruflicher Werdegang

Kandt legte 1979 das Abitur in Stuttgart ab und absolvierte im Anschluss von 1979 bis 1982 den Vorbereitungsdienst der gehobenen Laufbahn beim damaligen Bundesgrenzschutz.[1]

Nach einer Qualifizierung wurde er Angehöriger der Spezialeinheit GSG 9 und wechselte später zum Spezialeinsatzkommando der Berliner Polizei, bei dem er von 1986 bis 1990 Teamführer war.

1993 wechselte er, nach Aufstiegsausbildung für den höheren Dienst, erneut und übernahm bei der Polizei Brandenburg die vakante Stelle des Leiters der Spezialeinheiten. Mitte 2002 wurde Kandt im Rahmen der Polizeireform Leiter des Führungsstabes und Polizeivizepräsident in Frankfurt (Oder).

Polizeipräsident

Am 1. Februar 2005 wurde er in Frankfurt (Oder) Polizeipräsident.[2] Auf Beschluss der Landesregierung Brandenburg wechselte Kandt am 17. Juli 2007 als Nachfolger von Bruno Küpper als Polizeipräsident nach Potsdam.

Von 2008 bis 2012 war Kandt Präsident der Bundespolizeidirektion Berlin.

Am 17. Dezember 2012 wurde er von Innensenator Frank Henkel zum Polizeipräsidenten in Berlin ernannt. Im April 2015 trat er aus der Gewerkschaft der Polizei aus, weil aus seiner Sicht die Gewerkschaft kein Interesse daran zeigte, die rechtspopulistische Vergangenheit des GdP-Pressesprechers Steve Feldmann aufzuklären oder auch nur zu untersuchen.[3][4][5][6][7]

Am 26. Februar 2018 wurde er von Innensenator Andreas Geisel mit sofortiger Wirkung vorzeitig in den Ruhestand versetzt. Geisel nannte als Grund dafür, er habe nicht mehr das Vertrauen, dass Kandt für Erneuerung stehe, und sprach in der Frage von Erneuerung bei der Berliner Polizei über den Fall Anis Amri.[8]

Seit August 2019 war er neuer Berater des Bundesverbandes Verkehrssicherheitstechnik (BVST).[9]

Staatssekretär

Seit dem 20. November 2019 war Kandt Staatssekretär für Inneres im Ministerium des Innern und für Kommunales Brandenburg im Kabinett Woidke III. Im Oktober 2020 bat er überraschend aus persönlichen Gründen um die Versetzung in den einstweiligen Ruhestand.[10]

Privates

Kandt ist verheiratet und lebt mit seiner Frau und den drei Kindern seit 1986 in Berlin.[11]

Einzelnachweise

  1. Staatssekretär Klaus Kandt (Amtschef) | Innenministerium. Abgerufen am 27. August 2020. 
  2. Behördenspiegel 2005 …neuer Polizeipräsident in Frankfurt/Oder@1@2Vorlage:Toter Link/www.daten.behoerdenspiegel.eu (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im August 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. PDF, abgerufen am 21. November 2012.
  3. Plutonia Plarre: Von der Vergangenheit eingeholt. In: die tageszeitung. 31. März 2015, abgerufen am 27. Februar 2018.
  4. Plutonia Plarre: Auf dem rechten Auge blind. In: taz. 6. April 2015, abgerufen am 27. Februar 2018.
  5. Martin Kröger: Ex Rechter als PR-Frontmann. In: Neues Deutschland. 31. März 2015, abgerufen am 27. Februar 2018.
  6. Yael Wilms: Nazi-Affäre bei der Polizeigewerkschaft?. In: Berliner Kurier. 31. März 2015, abgerufen am 27. Februar 2018.
  7. Plutonia Plarre: Polizeipräsident zeigt Flagge. In: taz. 22. April 2015, abgerufen am 27. Februar 2018.
  8. Abgang des Berliner Polizeipräsidenten stößt auf Unverständnis. In: Der Tagesspiegel. 26. Februar 2018, abgerufen am 26. Februar 2018. 
  9. Wechsel beim BVST. In: Behörden Spiegel. 5. August 2019, abgerufen am 21. Dezember 2019. 
  10. Staatssekretär Kandt bittet um Versetzung in einstweiligen Ruhestand. In: Website des Innenministeriums Brandenburg. 9. Oktober 2020, abgerufen am 9. Oktober 2020 (deutsch). 
  11. Der Tagesspiegel: Kühler Empfang für Klaus Kandt, abgerufen am 21. November 2012.
Polizeipräsidenten Berlins

Justus von Gruner 1809–1811 | Diederich Friedrich Carl von Schlechtendal 1811–1812 | Paul Ludwig Le Coq 1812–1821 | Ludwig Wilhelm von Esebeck 1822–1831 | Friedrich Wilhelm Karl von Arnim 1831–1832 | August Wilhelm Francke 1832 | Karl von Gerlach 1832–1839 | Eugen von Puttkamer 1839–1847 | Julius von Minutoli 1847–1848 | Moritz von Bardeleben 1848 | Karl Ludwig Friedrich von Hinckeldey 1848–1856 | Constantin von Zedlitz-Neukirch 1856–1861 | Leopold von Winter 1861–1862 | Otto von Bernuth 1862–1867 | Lothar von Wurmb 1867–1872 | Guido von Madai 1872–1885 | Bernhard von Richthofen 1885–1895 | Ludwig von Windheim 1895–1902 | Georg von Borries 1903–1908 | Ernst von Stubenrauch 1908–1909 | Traugott von Jagow 1909–1916 | Heinrich von Oppen 1916–1918 | Emil Eichhorn 1918–1919 | Eugen Ernst 1919–1920 | Wilhelm Richter (1920–1925) | Albert Grzesinski (1925–1926) | Karl Zörgiebel (1926–1930) | Albert Grzesinski (1930–1932) | Kurt Melcher (1932–1933) | Magnus von Levetzow (1933–1935) | Wolf-Heinrich von Helldorff (1935–1944) | Kurt Göhrum (1944–1945) | Paul Markgraf (1945–1948) | Johannes Stumm (1948–1962) | Erich Duensing (1962–1967) | Georg Moch (1968) | Klaus Hübner (1969–1987) | Georg Schertz (1987–1992) | Hagen Saberschinsky (1992–2001) | Dieter Glietsch (2002–2011) | Margarete Koppers (2011–2012) | Klaus Kandt (2012–2018) | Michael Krömer (2018) | Barbara Slowik (seit 2018)

Siehe auch: Polizei Berlin
Normdaten (Person): GND: 1153411970 (lobid, OGND, AKS) | VIAF: 5108152025933803600002 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Kandt, Klaus
ALTERNATIVNAMEN Gass, Klaus (Geburtsname)
KURZBESCHREIBUNG deutscher Polizist, Polizeipräsident in Berlin, Staatssekretär
GEBURTSDATUM 17. Mai 1960
GEBURTSORT Stuttgart