Ludwig Hermann Friedländer

Ludwig Hermann Friedländer (* 29. April 1790 in Königsberg in Preußen als Samuel Hermann Friedländer; † 10. Dezember 1851 in Halle (Saale)) war ein deutscher Mediziner und Hochschullehrer.

Leben

Friedländer wurde in eine jüdische Familie geboren und wurde als Kind bereits evangelisch getauft, wobei er den Namen Ludwig Hermann erhielt. Er absolvierte das Gymnasium in Königsberg und kam 1805 an die Universität Königsberg, wobei er sich neben dem Studium der Medizin auch seinem Interesse für Philologie, Literatur und Ästhetik widmete. In dieser Zeit freundete er sich mit Max von Schenkendorf an, mit dem ihn bis zu dessen Tod eine Freundschaft verband. Dort wurde er 1812 zum Dr. med. promoviert.

Friedländer ging 1812 für weitere Studien nach Berlin. Dort trat er 1813 als Arzt in die Armee ein und nahm am Frankreichfeldzug 1814 teil. Er wurde zum Oberarzt befördert und Leiter eines Feldlazaretts. Im Spätherbst 1814 kam er nach Karlsruhe. Dort kam er in Kontakt mit mystischen Kreisen. Zu seinem Bekanntenkreis dort zählten Johann Heinrich Jung-Stilling, Johann Ludwig Ewald und Juliane von Krüdener. Von Karlsruhe ging er 1815 nach Wien und von dort mit Maler Philipp Veit auf eine zweijährige Italienreise, die er später literarisch aufbereitete.

Friedländer kehrte 1817 in die deutschen Lande zurück und ging an die Universität Halle, an der er sich noch 1817 mit der Schrift De medicina oculorum apud Celsum commentatio habilitierte. Er lehrte daraufhin als Privatdozent in Halle, wurde 1819 zum außerordentlichen Professor und 1823 schließlich zum ordentlichen Professor der theoretischen Medizin. Diese Stelle hatte er bis zu seinem Tod inne. Sein Lehrbuch Vorlesungen über die Geschichte der Heilkunde fand vielfach Verwendung.

Werke (Auswahl)

  • Ansichten von Italien während einer Reise in den Jahren 1815 und 1816, 2 Bände, Brockhaus, Leipzig 1819–1820.
  • De institutione ad medicinam, Renger, Halle 1823.
  • Fundamenta doctrinae pathologicae: sive de corporis animique morbi ratione atque natura libri III scholarum causa conscripti, Voss, Leipzig 1828.
  • Vorlesungen über die Geschichte der Heilkunde, Voss, Leipzig 1839.
  • Historia Ordinis medicorum Halensis, Grunert, Halle 1840.

Literatur

  • Friedländer, Ludwig Hermann. In: Otto Wigand: Wigand's Conversations-Lexikon für alle Stände, Band 5, Wigand, Leipzig 1847, S. 411.
  • Ludwig Hermann Friedländer. In: Johannes Friedrich Alexander de Le Roi: Die evangelische Christenheit und die Juden unter dem Gesichtspunkte, Band 1, Reuther, Karlsruhe und Leipzig 1884, S. 241.
  • August Hirsch: Friedländer, Ludwig Hermann. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 7, Duncker & Humblot, Leipzig 1877, S. 397 f.
  • Isidore Singer, Benuel H. Brumberg: Friedländer, Ludwig Hermann. In: Isidore Singer (Hrsg.): Jewish Encyclopedia. Band 5, Funk and Wagnalls, New York 1901–1906, S. 516–517.
Normdaten (Person): GND: 116797487 (lobid, OGND, AKS) | VIAF: 57375858 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Friedländer, Ludwig Hermann
ALTERNATIVNAMEN Friedländer, Samuel Hermann (Geburtsname)
KURZBESCHREIBUNG deutscher Mediziner und Hochschullehrer
GEBURTSDATUM 29. April 1790
GEBURTSORT Königsberg in Preußen
STERBEDATUM 10. Dezember 1851
STERBEORT Halle (Saale)