Marco Haller (Radsportler)

Marco Haller
Marco Haller (2022)
Marco Haller (2022)
Zur Person
UCI-Id 10006494132
Geburtsdatum 1. April 1991 (33 Jahre)
Geburtsort Sankt Veit an der Glan
Nation Osterreich Österreich
Disziplin Straße
Körpergröße 178 cm
Renngewicht 72 kg
Zum Team
Aktuelles Team Red Bull–Bora–Hansgrohe
Funktion Fahrer
Verein(e) / Renngemeinschaft(en)
2005–2009 RLM Kostel’s Radshop Grafenstein
Internationale Team(s)
2010
2011
2012–2019
2020–2021
2022–
Tyrol Team
Adria Mobil
Katusha Team / Team Katusha Alpecin
Bahrain-McLaren / Bahrain Victorious
Bora-hansgrohe
Wichtigste Erfolge
Cyclassics Hamburg 2022
Tour des Fjords 2015
Letzte Aktualisierung: 26. Juli 2024

Marco Haller (* 1. April 1991 in Sankt Veit an der Glan) ist ein österreichischer Radrennfahrer.

Sportlicher Werdegang

Marco Haller wurde in der Jugend 26-facher österreichischer Meister auf der Straße, auf der Bahn und im Querfeldein. Bei der Europäischen Jugendolympiade 2007 in Belgrad gewann er die Silbermedaille im Einzelzeitfahren.

Bei den Junioren wurde Haller erneut mehrfacher österreichischer Meister, bei den Junioren-Weltmeisterschaften in Moskau wurde er Dritter und bei den Europameisterschaften in Hooglede Vierter, jeweils im Straßenrennen. Im selben Jahr fuhr er im Trikot des österreichischen Nationalteams drei Tage im grünen Sprinttrikot bei der Trofeo Karlsberg und gewann fünf Etappen im Rad-Nationencup der Junioren, unter anderem beim Course de la Paix Juniors.

Im Erwachsenenbereich schloss sich Haller 2010 dem Continental Team Tyrol an und wechselte 2010 zum Team Adria Mobil.

Seinen ersten Vertrag bei einem UCI WorldTeam, also einer Mannschaft der ersten Kategorie, erhielt Haller ab 2012 beim Katusha Team, für das er 2012 eine Etappe der Tour of Beijing, einem Rennen der UCI Pro Tour gewann. 2014 gewann er eine Etappe der Österreich-Rundfahrt. In der Saison 2015 gewann Haller die Gesamtwertung der Tour des Fjords, nachdem er auf der letzten Etappe Teil der Ausreißergruppe des Tages war.[1] Er wurde von seinem Team erstmals für die Tour de France 2015 nominiert[2] und gewann im Straßenrennen seinen bisher einzigen nationalen Titel im Straßenrennen. In den Folgejahren absolvierte er für sein Team noch fünf weitere Grand Tours, bei denen er vorrangig als Helfer eingesetzt wurde. Im April 2018 erlitt Haller im Radtraining bei einem Zusammenstoß mit einem Auto schwere Verletzungen am linken Bein[3] und musste mehrere Monate pausieren.

Nach acht Jahren bei Katusha wechselte Haller zur Saison 2020 zum Team Bahrain-McLaren, für das er zwei Jahre fuhr und zweimal an der Tour de France teilnahm. 2021 wurde er Vizestaatsmeister in Kufstein.[4]

Zur Saison 2022 wechselte Haller zum deutschen UCI WorldTeam Bora-hansgrohe, um dort sowohl Aufgaben als Helfer zu übernehmen als auch eigene Ambitionen bei Eintagesrennen zu verfolgen.[5] Bei der Tour of Norway gewann er die vierte Etappe und erzielte damit seinen ersten Sieg seit fast sieben Jahren.[6] Wenige Wochen später gelang ihm durch den Sieg bei der Cyclassics Hamburg sein bis dahin größter Karriereerfolg, wobei er im Sprint einer fünfköpfigen Spitzengruppe Wout van Aert schlug.[7] Dies war sein bisher einziger Sieg auf der UCI WorldTour.

2024 wurde Haller vom österreichischen Verband für das olympische Straßenrennen nominiert.[8] Im Sprint um Bronze hatte er das Nachsehen, belegte aber einen sensationellen sechsten Rang.

Ehrungen

2022 wurde Marco Haller zum österreichischen Radsportler des Jahres gewählt.[9]

Erfolge

2007

2008

  • Österreichischer Meister – Kriterium (Junioren)
  • Österreichischer Meister – 1000-m-Zeitfahren (Junioren)
  • Österreichischer Meister – Sprint (Junioren)
  • Österreichischer Meister – Scratch (Junioren)
  • Österreichischer Meister – Keirin (Junioren)
  • Österreichischer Meister – Einerverfolgung (Junioren)

2009

2011

  • Österreichischer Meister – Einerverfolgung
  • Österreichischer Meister – Zeitfahren

2012

2013

2014

2015

  • Gesamtwertung und Nachwuchswertung Tour des Fjords
  • Österreichischer Meister – Straßenrennen

2022

Grand-Tour-Platzierungen

Grand Tour2015201620172018201920202021202220232024
Maglia Rosa Giro d’ItaliaGiro116
Gelbes Trikot Tour de FranceTour126162155148143127867885
Rotes Trikot Vuelta a EspañaVuelta118
Commons: Marco Haller (Radsportler) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Offizielle Website
  • Marco Haller in der Datenbank von ProCyclingStats.com
  • Marco Haller in der Datenbank von Radsportseiten.net

Einzelnachweise

  1. Tour des Fjords 2015: stage 5 Results. In: Cyclingnews.com. Abgerufen am 22. März 2016. 
  2. 2015 Tour de France start list – VeloNews.com. In: VeloNews.com. Archiviert vom Original am 23. März 2016; abgerufen am 22. März 2016 (amerikanisches Englisch). 
  3. Radsport: Kittels Teamkollege Haller fällt für Monate aus (19. April 2018)
  4. Eisenstadt: Radprofi Patrick Konrad wird Staatsmeister in Kufstein. Abgerufen am 22. Juni 2021. 
  5. Haller: „Ich will Bora dort helfen, wo es brennt“. radsportnews.com, 6. August 2021, abgerufen am 6. Juli 2022. 
  6. Tour of Norway: Haller feiert ersten Sieg seit fast sieben Jahren. radsport-news.com, 27. Mai 2022, abgerufen am 6. Juli 2022. 
  7. Haller narrt Van Aert und feiert größten Sieg seiner Karriere. In: radsport-news.com. 21. August 2022, abgerufen am 21. August 2022. 
  8. Titelverteidigerin Kiesenhofer, Christina Schweinberger, Großschartner und Haller bilden Straßen-Quartett bei Olympischen Spielen in Paris. Cycling Austria, 25. Juni 2024; abgerufen im 1. Januar 1. 
  9. Maurer: Marco Haller und Valentina Höll zu Radsportler und Radsportlerin des Jahres gekürt. In: radsportverband.at. 10. März 2023, abgerufen am 11. März 2023. 

1916–1919 Joseph Kokoll | 1923 Paul Költl | 1924 Otto Cap | 1925 A. Schalander | 1926, 1927 Max Bulla (B) / F. Bösch | 1934 Richard Zumpe | 1935 Ferdinand Gatternig | 1936 Eugen Sehnalek | 1937 Karl Schmaderer | 1938 Josef Bösch | 1939 nicht ausgetragen | 1940 Karl Wölffl | 1941-45 nicht ausgetragen 1946 Ernst Ciganek | 1947 Heinrich Schiebl | 1948 Richard Menapace | 1949 Josef Pohnetal (B) | 1949, 1952 Rudolf Lauscha | 1950 Rudi Valenta (B) | 1950-51 Alfred Sitzwohl | 1951 Hermann Konsulic (B) | 1952 Alfred Kain (B) | 1953 Franz Wukitsevits | 1954, 1956 Adolf Christian | 1955 Heinz Klöckl | 1957 Richard Durlacher | 1958 Leopold Friedbacher | 1959, 1960 Kurt Postl | 1961 Walter Müller | 1962 Arnold Ruiner | 1963 Franz Weiss | 1964, 1967 Robert Csenar | 1965 Hans Furian | 1966 Christian Frisch | 1968 Franz Inthaler | 1969, 1970 Georg Postl | 1971, 1974 Siegfried Denk | 1972 Herbert Füzi | 1973 Kurt Schattelbauer | 1975 Ludwig Kretz | 1976, 1978 Herbert Spindler | 1977 Hans Summer | 1979 Manfred Horvath | 1980, 1982 Peter Muckenhuber | 1983 Johann Lienhart | 1984 Helmut Wechselberger | 1985 Bernhard Rassinger | 1986 Paul Popp | 1987 Arno Wohlfahrter | 1988 Albert Hainz | 1989, 1994 Mario Traxl | 1990 Heinz Hechenberger | 1991 Armin Purner | 1992 Richard Schmied | 1993 Peter Luttenberger | 1995, 1998 Josef Lontscharitsch | 1996 Heinz Marchel | 1997, 2003 Georg Totschnig | 1999 Hannes Hempel | 2000 Werner Riebenbauer | 2001 Jürgen Pauritsch | 2002 René Haselbacher | 2004 Harald Morscher | 2005 Gerrit Glomser | 2006 Bernhard Kohl | 2007, 2008 Christian Pfannberger | 2009 Markus Eibegger | 2010 Harald Starzengruber | 2011 Matthias Krizek | 2012, 2018 Lukas Pöstlberger | 2013, 2014 Riccardo Zoidl | 2015 Marco Haller | 2016 Matthias Brändle | 2017, 2023 Gregor Mühlberger | 2019, 2021 Patrick Konrad | 2020 Valentin Götzinger | 2022 Felix Großschartner | 2024 Alexander Hajek

(B) = Berufsfahrer

1996 Rossano Brasi | 1997 Jan Ullrich | 1998 Léon van Bon | 1999 Mirko Celestino | 2000 Gabriele Missaglia | 2001 Erik Zabel | 2002 Johan Museeuw | 2003 Paolo Bettini | 2004 Stuart O’Grady | 2005 Filippo Pozzato | 2006 Óscar Freire | 2007 Alessandro Ballan | 2008 Robbie McEwen | 2009, 2010 Tyler Farrar | 2011 Edvald Boasson Hagen | 2012 Arnaud Démare | 2013 John Degenkolb | 2014 Alexander Kristoff | 2015 André Greipel | 2016 Caleb Ewan | 2017, 2018, 2019 Elia Viviani | 2022 Marco Haller | 2023 Mads Pedersen

Personendaten
NAME Haller, Marco
KURZBESCHREIBUNG österreichischer Radrennfahrer
GEBURTSDATUM 1. April 1991
GEBURTSORT Sankt Veit an der Glan