Projekt 264

Projekt 264
Projekt 264A
Projekt 264A
Schiffsdaten
Land Sowjetunion Sowjetunion
Schiffsart Minenabwehrfahrzeug
Bauwerft Newski-Werft in Pontonny
Bauzeitraum 1951 bis 1962
Gebaute Einheiten 24
Dienstzeit 1962 bis 1990er Jahre
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 69,75 m (Lüa)
Breite 9,6 m
Tiefgang (max.) 2,51 m
Verdrängung 840 t (Projekt 264)
868 t (Projekt 264A)
 
Besatzung 88
Maschinenanlage
Maschine 2 × 37D-Schiffsdiesel
Maschinen­leistung 2 × 2000 PS (1470) kW
Höchst­geschwindigkeit 17,6 kn (33 km/h)
Propeller 2
Bewaffnung
  • 2 × 2 57-mm-L/70 AK-257
  • 2 × 5 RBU-2500
  • Wasserbomben
  • Seeminen
Sensoren
  • Navigationsradar Don
  • Sonar Tamir-11 / Tamir-11M

Projekt 264 war eine Klasse von Minenräumschiffen der sowjetischen Marine, die nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelt wurde. 24 Schiffe der Varianten 264 und 264A wurden von der Sowjetunion gebaut. Einige der Schiffe wurden später zu Patrouillenbooten umgebaut.

Beschreibung

In den ersten zwanzig Jahren nach dem Weltkrieg war die Minenräumflotte hauptsächlich mit dem Beseitigen von Überbleibseln des Krieges beschäftigt und plante die Klassen Projekt 254 und 264 unter diesen Anforderungen.[1] Projekt 264 wurde ab 1949 mit dem Ziel entwickelt, ein hochseefähiges Minenabwehrfahrzeug mit großer Reichweite, vergleichsweise hoher Geschwindigkeit und ausreichender Bewaffnung zu bauen. Dazu vergrößerte man die Minensuchtrawler des Projekts 254 mit entsprechender Ausrüstung und verdoppelte die Maschinenleistung.

Der Prototyp hatte einen Stahlrumpf, eine einfache Bewaffnung und war nicht besonders auf Geräuschdämmung optimiert. Bei der modernisierten Serienversion Projekt 264A führte man Maßnahmen zur Reduzierung der Geräuschabstrahlung ein, setzte je einen offenen 57-mm-L/70 AK-257-Zwillingsturm vor und hinter den Aufbau. Der ursprünglich vorgesehene MBU-600-Starter wurde durch zwei fünfrohrige RBU-2500-Werfer zur Bekämpfung von U-Booten ausgetauscht.

Weiter konnten bis zu 22 Seeminen und 122 Wasserbomben mitgeführt werden.

Verbleib

23 Schiffe des Projekte 264A wurden zwischen 1958 und 1972 und der 264-Prototyp 1951 von der Sowjetunion in Leningrad gebaut. Die meisten Schiffe wurden mit dem Buchstaben „T“ und einer Nummer benannt. Andere erhielten Ehrennamen, die an sowjetische Seehelden oder Jubiläen erinnern sollten.

In den 1970er Jahren begann man die Schiffe mit ihrer alten Minensuchausrüstung umzubauen und viele fanden zunächst als Patrouillenboote mit reduzierter Besatzung im Grenzschutz Verwendung, bevor sie in den 1990er Jahren endgültig außer Dienst gestellt wurden.[2]

Commons: Projekt 264 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Projekt 264 bei russianships.info (englisch)
  • Базовые тральщики по проектам 264 и 264А bei cmboat.ru (russisch)

Einzelnachweise

  1. Ю.В.Апальков: Корабли ВМФ СССР. Том IV – Десантные и минно-тральные корабли. Sankt Petersburg, 2007, ISBN 978-5-8172-0135-2, S. 5 und folgende
  2. Projekt 264 bei russianships.info
Sowjetische und russische Klassen von Hilfsschiffen der Kriegsmarine nach 1945

Aufklärungs-, Vermessungs- und Kommunikationsschiffe: 393A Mirny-Klasse | 394B Primorje-Klasse | 503R Alpinist-Klasse | 861 Moma-Klasse | 864 Vishnya-Klasse | 1128 Sibir-Klasse | 1130 Desna-Klasse | 1826 Balzam-Klasse | 1914 Marschall Nedelin-Klasse | 1941 Kapusta-Klasse

Lazarettschiffe: 320 Ob-Klasse

Tanker: Projekt 92 | 160 Altai-Klasse | 437 Chobi-Klasse | Projekt 563 | 577 Uda-Klasse | 1559V Boris-Tschilikin-Klasse

Werkstattschiffe 725 | 300 Oskol-Klasse | 304 Amur-Klasse

Versorgungsschiffe: 572 MS-6-Klasse | 650 Telnowsk-Klasse | 141 Kaschtan-Klasse | 310 Don-Klasse | 323 Lama-Klasse | 1833 Beresina-Klasse | 1866 Urga-Klasse

Minensucher: 254 | 257D Vanya-Klasse | 264 | 266 Yurka-Klasse | 266M Natya-Klasse | 12660 Gorya-Klasse | 1252 Zhenya-Klasse | 1253 | 1256 Andryusha-Klasse | 1258 Yevgenya-Klasse | 1259 Olya-Klasse | 1265 Sonya-Klasse | 10750 Lida-Klasse | 1300 | 12700

Landungsschiffe: 770/771/773 Polnocny-Klasse | 1171 Alligator-Klasse | 775 Ropucha-Klasse | 1174 Iwan-Rogow-Klasse | 11711 Iwan-Gren-Klasse | Projekt 23900

Landungsboote: 1205 Gus-Klasse | 1206 Lebed-Klasse | 12061 Tsaplya-Klasse | 1232.1 Aist-Klasse | 1232.2 Pomornik-Klasse | 1176 Ondatra-Klasse | 11770 | 21820