Richard Albert Fellinger

Richard Albert Fellinger (* 11. März 1848 in Elberfeld; † 13. Oktober 1903 in Wien) war ein deutscher Industrieller.

Familie

Familie Fellinger mit Johannes Brahms (1896)

Richard Fellinger war der Sohn von Gustav Rudolf Fellinger (1810–1865), dem Besitzer einer chemischen Fabrik in Elberfeld, und dessen Ehefrau Christiane Therese, geborene Klier (1812–1869). Er heiratete 1872 in Tübingen Maria Regina Köstlin (1849–1925), die Tochter des Rechtswissenschaftlers Christian Reinhold Köstlin (1813–1856) und dessen Frau, der Komponistin und Pianistin Josephine Caroline geb. Lang (1815–1880).[1]

Das Ehepaar Fellinger hatte drei Söhne: Richard (1872–1952), Robert (1873–1955) und Hermann (1884–1957).[1]

Die Familie war mit dem Komponisten Johannes Brahms und der Komponistin Clara Schumann freundschaftlich verbunden. Von 1874 bis 1894 gab es immer wieder sporadischen Briefwechsel zwischen Schumann und Fellinger. Clara Schumann war die Patentante von Robert Fellinger. Richard Albert Fellinger selbst verwaltete den Nachlass Brahms'.[1]

Leben

Grabstein auf dem Friedhof Zehlendorf

Fellinger studierte Naturwissenschaften an der Eberhard Karls Universität Tübingen und promovierte dort zum Doktor der Philosophie. Nach seiner Teilnahme als Freiwilliger am Deutsch-Französischen Krieg 1870/71, leitete er bis zu dessen Schließung zunächst das Unternehmen seines Vaters, bevor er 1877 nach Berlin in das Privatlabor Werner von Siemens’ wechselte. Von diesem gefördert, wurde Fellinger 1881 mit der Leitung der Wiener Geschäftsstelle von Siemens & Halske betraut. Ein erster Erfolg war für ihn die Praterbahn anlässlich der elektrotechnischen Ausstellung 1883. Bei der Weltausstellung 1900 fungierte er in leitender Position als Vorsitzender des Komitees der Gruppe Elektrotechnik.[1]

Fellinger gelang es im Laufe der Jahre, die Wiener Niederlassung zum bedeutendsten elektronischen Unternehmen im gesamten Gebiet der österreichisch-ungarischen Monarchie heranwachsen zu lassen.[1]

Richard Fellinger verstarb im Alter von 55 Jahren in Wien und wurde auf dem Berliner Friedhof Zehlendorf (Feld 015) beigesetzt. Dort ruht auch sein zweitältester Sohn Robert.

Erst 1997 wurde Fellingers Biografie aus den Jahren 1881 bis 1897 unter dem Titel Klänge um Brahms: Erinnerungen herausgegeben.

Briefe

Literatur

  • Kurt Busse: Fellinger, Richard. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 5, Duncker & Humblot, Berlin 1961, ISBN 3-428-00186-9, S. 74 (Digitalisat).
Vorstandsvorsitzende der Siemens AG und ihrer Vorgängerunternehmen

Siemens & Halske (1896–1966)
Tonio Bödiker (1896–1902) | Heinrich Schwieger (1896–1910) | Richard Albert Fellinger (1897–1902) | Emil Budde (1897–1910) | Alfred Berliner (1900–1911) | Carl Dihlmann (1900–1903) | August Raps (1900–1919) | Philipp Schrimpf (1900–1901) | Friedrich Albert Spiecker (1901–1917) | Robert Pfeil (1904–1920) | Otto Feuerlein (1910–1919) | Max Haller (1917–1920) | Werner Ferdinand von Siemens (1919–1920) | Adolf Franke (1919–1932) | Heinrich von Buol (1932–1945) | Fritz Jessen (1945 als Treuhänder) | Wolf-Dietrich von Witzleben (1945–1949) | Ernst von Siemens (1949–1956) | Hans Kerschbaum (1956–1966)

Siemens-Schuckertwerke (1903–1966)
Alfred Berliner (1903–1912) | Carl Friedrich von Siemens (1912–1919) | Otto Henrich (1919–1920) | Carl Köttgen (1920–1939) | Rudolf Bingel (1939–1945) | Wolf-Dietrich von Witzleben (1945–1949) | Günther Scharowsky (1949–1951) | Friedrich Bauer (1951–1962) | Bernhard Plettner (1962–1966)

Siemens AG (1966 bis heute)
Hans Kerschbaum (1966–1967) | Adolf Lohse (1966–1967) | Bernhard Plettner (1966–1968) | Gerd Tacke (1968–1971) | Bernhard Plettner (1971–1981) | Karlheinz Kaske (1981–1992) | Heinrich von Pierer (1992–2005) | Klaus Kleinfeld (2005–2007) | Peter Löscher (2007–2013) | Joe Kaeser (2013–2021) | Roland Busch (seit 2021)

Einzelnachweise

  1. a b c d e Kurt Busse über Richard Albert Fellinger in der Deutschen Biografie, abgerufen am 14. Juli 2024
Normdaten (Person): GND: 116459905 (lobid, OGND, AKS) | VIAF: 77067840 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Fellinger, Richard Albert
KURZBESCHREIBUNG deutscher Industrieller
GEBURTSDATUM 11. März 1848
GEBURTSORT Elberfeld
STERBEDATUM 13. Oktober 1903
STERBEORT Wien