Rostkauz

Rostkauz

Rostkauz (Ninox rufa)

Systematik
Klasse: Vögel (Aves)
Ordnung: Eulen (Strigiformes)
Familie: Eigentliche Eulen (Strigidae)
Gattung: Buschkäuze (Ninox)
Art: Rostkauz
Wissenschaftlicher Name
Ninox rufa
(Gould, 1846)

Der Rostkauz (Ninox rufa) oder Rote Buschkauz ist eine 44 bis 55 Zentimeter große Art aus der Familie der Eigentlichen Eulen.

Aussehen

Die Vögel haben ein dunkelbraunes bis schwarzes Rückengefieder. Der Bauch ist hellbraun gefärbt, hat viele dünne, längliche, braune Streifen und ist nach unten hin heller. Die braunen Flügel sind ebenfalls mit mehreren dünnen, länglichen, hellbraunen Streifen versehen. Der Bereich um die Augen ist schwarz. Der Schnabel ist grau und die Beine sind hellbraun. Der Unterschied zwischen den Geschlechtern ist der etwas kräftigere Körperbau beim Männchen; die Färbung des Gefieders ist gleich.

Verbreitung

Der Rostkauz kommt auf der Insel Neuguinea, den Aru-Inseln und entlang der Küste Nordaustraliens vor. Dort bewohnt diese Art die Waldränder.

Lebensweise

Sie leben sehr versteckt in Höhlen alter Bäume oder im Kronendach hoher Bäume. Sie sind nachtaktiv. Die Art ernährt sich von kleineren Vögeln, Säugetieren, Reptilien (z. B. Geckos) und Insekten (z. B. größere Käfer).

Ein schlafender Rostkauz

Fortpflanzung

Das Weibchen legt 2 bis 3 weiße Eier in eine Höhle alter Bäume. Es bebrütet die Eier allein 28 Tage lang. Das Männchen versorgt in dieser Zeit das Weibchen. Beide Elterntiere versorgen die Jungen mit Nahrung. Im Alter von einem Monat verlassen die Jungen das Nest.

Gefährdung und Schutzmaßnahmen

Aufgrund ihrer weiten Verbreitung und da für diese Art keinerlei Gefährdungen bekannt sind, stuft die IUCN diese Art als ungefährdet (Least Concern) ein.

Unterarten

Es sind vier Unterarten bekannt:[1]

  • Ninox rufa humeralis (Bonaparte, 1850)[2] – kommt in Neuguinea, auf Waigeo und auf den Aru-Inseln vor.
  • Ninox rufa rufa (Gould, 1846)[3] – Nominatform, ist im Nordwesten Australiens verbreitet.
  • Ninox rufa meesi I. J. Mason & Schodde, 1980[4] – kommt auf der Kap-York-Halbinsel vor.
  • Ninox rufa queenslandica Mathews, 1911[5] – kommt im Osten des Bundesstaates Queensland vor.

Die von Hermann Schlegel 1866 beschriebene Unterart Ninox rufa aruensis[6] wird heute als Synonym für Ninox rufa humeralis betrachtet.

Literatur

  • Peter H. Barthel, Christine Barthel, Einhard Bezzel, Pascal Eckhoff, Renate van den Elzen, Christoph Hinkelmann, Frank Dieter Steinheimer: Die Vögel der Erde – Arten, Unterarten, Verbreitung und deutsche Namen. 3. Auflage. Deutsche Ornithologen-Gesellschaft, Radolfzell 2022 (do-g.de [PDF]). 
  • Jiří Felix (Hrsg.), Alena Čepická, Jaromír Knotek, Libuše Knotková: Tierwelt Australiens und der Antarktis. Aus dem Tschechischen von Ingeborg Šestáková. Arita, Prag 1986, S. 227.
  • John Gould: The Next paper contain "Description of eleven new species of Australien Birds". In: Proceedings of the Zoological Society of London. Band 14, Nr. 158, 1846, S. 18–21 (biodiversitylibrary.org). 
  • Charles Lucien Jules Laurent Bonaparte: Conspectus generum avium. Band 1. E. J. Brill, Leiden 1850 (gallica.bnf.fr). 
  • Gregory Macalister Mathews: Mr. G. M. Mathew exhibited and described examples of new species of Owl as follows. In: Bulletin of the British Ornithologists’ Club. Band 27, Nr. 167, 1911, S. 62 (biodiversitylibrary.org). 
  • Ian James Mason, Richard Schodde: Subspecies in the Rufous owl Ninox rufa (Gould). In: Emu. Band 80, Nr. 3, 1980, ISSN 0158-4197, S. 141–144. 
  • Hermann Schlegel: Observations zoologiques. In: Nederlandsch Tijdschrift voor de Dierkunde. Band 3, 1866, S. 325–358 (biodiversitylibrary.org). 
Commons: Rostkauz (Ninox rufa) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Ninox rufa in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2024.1. Eingestellt von: BirdLife International, 2016. Abgerufen am 13. September 2024.
  • Rostkauz (Ninox rufa) bei Avibase
  • Rostkauz (Ninox rufa) auf eBird.org
  • xeno-canto: Tonaufnahmen – Rostkauz (Ninox rufa)
  • Rufous Boobook (Ninox rufa) in der Encyclopedia of Life. (englisch).

Einzelnachweise

  1. World Bird List Owls
  2. Charles Lucien Jules Laurent Bonaparte, S. 40.
  3. John Gould, S. 18.
  4. Ian James Mason u. a., S. 141–144.
  5. Gregory Macalister Mathews, S. 62.
  6. Hermann Schlegel, S. 329.