Sechstagerennen Köln
Sechstagerennen Köln | |
Radrennbahn | Rheinlandhalle; Kölner Sporthalle |
Stadt | Köln |
Austragungsland | Deutschland Deutschland |
Austragungszeitraum | 1928–1998 |
Wettbewerbe | Zweier-Mannschaftsfahren |
Etappen | 6 |
Das Kölner Sechstagerennen wurde 46-mal zwischen 1928 und 1998 ausgetragen.
Sechstagerennen in der Rheinlandhalle
Am 10. Oktober 1928 fiel der Startschuss für das erste Kölner Sechstagerennen in der Rheinlandhalle in Köln-Ehrenfeld. Die 166,66 Meter lange Radrennbahn aus Holz war vom Münsteraner Architekten Clemens Schürmann geplant worden. Es gewannen die Kölner Lokalmatadoren Gottfried Hürtgen und Viktor Rausch, und Willi Ostermann textete: „Das war ein Spurt, das war ein Spürtchen, es lebe Rausch, es lebe Hürtgen!“ Die „schwarzen Husaren“ Rausch/Hürtgen konnten mit der Austragung von 1930 das Kölner Sechstagerennen ein zweites Mal für sich entscheiden. Das letzte Rennen vor dem Zweiten Weltkrieg fand 1933 statt. Die NS-Sportführung hatte die Regeln für Sechstagerennen so geändert, dass sie finanziell nicht mehr lukrativ waren; auch stand ein mögliches Verbot im Raum.
Kölner Sporthalle
Nach dem Krieg fanden die Sechstagerennen ab 1958 in der Kölner Sporthalle auf dem Gelände der KölnMesse statt. Veranstaltet wurden sie von der Kölner Sportstätten GmbH, die der Stadt gehört. Die dortige Holzbahn war ausbaubar, 166,66 Meter lang und hatte eine Kurvenüberhöhung von 54 Grad. Konzipiert hatte sie Herbert Schürmann, Sohn von Clemens Schürmann. Auf dieser Bahn fanden Sechstagerennen bis 1998 statt. Die Sporthalle wurde 1999 abgerissen, und in der als Ersatz für diesen Veranstaltungsort gedachten Lanxess-Arena war keine Radrennbahn vorgesehen.
Erfolgreichster Fahrer in Köln war Albert Fritz mit sieben Siegen. Die Veranstalter des Rennens ermöglichten bereits 1964 den Amateuren ein Sechstagerennen, das unter dem Namen „Großer Preis der Kölner Sporthalle“ stattfand. Es war zunächst ein Zweier-Mannschaftsfahren über jeweils eine Stunde mit der Wertung nach Sechstageart.[1]
Neue Pläne
Im November 2010 wurde bekannt, dass der Journalist Christian Stoll gemeinsam mit dem niederländischen Veranstalter Frank Boelé eine Neuauflage des Kölner Sechstagerennens für November 2012 plant. Das Rennen soll auf einer mobilen Bahn in einer Halle der Messe stattfinden.[2] Als Sportlicher Leiter wurde Erik Zabel vorgestellt.[3] Im Februar 2012 wurde das Rennen wegen einer schweren Erkrankung von Stoll abgesagt und für 2013 angekündigt.[4] Es war dann für 7. November 2013 bis 12. November 2013 geplant, wurde aber erneut abgesagt.[5]
Palmarès
- 1998 Italien Adriano Baffi – Deutschland Andreas Kappes
- 1997 Belgien Etienne De Wilde – Deutschland Olaf Ludwig
- 1996 Belgien Etienne De Wilde – Deutschland Andreas Kappes
- 1995 Schweiz Bruno Risi – Schweiz Kurt Betschart
- 1994 Schweiz Urs Freuler – Deutschland Carsten Wolf
- 1993 Schweiz Urs Freuler – Deutschland Remig Stumpf
- 1992 Schweiz Bruno Holenweger – Deutschland Remig Stumpf
- 1991 Belgien Patrick Sercu – Deutschland Andreas Kappes
- 1990 Belgien Etienne De Wilde – Deutschland Albert Fritz
- 1989 Vereinigtes Konigreich Tony Doyle – Australien Danny Clark
- 1988 Belgien Etienne De Wilde – Belgien Constant Tourné
- 1987 Niederlande René Pijnen – Deutschland Bundesrepublik Dietrich Thurau
- 1986 Liechtenstein Roman Hermann – Liechtenstein Sigmund Hermann
- 1985 Deutschland Bundesrepublik Dietrich Thurau – Australien Danny Clark
- 1984 Niederlande René Pijnen – Deutschland Bundesrepublik Josef Kristen
- 1983 Deutschland Bundesrepublik Dietrich Thurau – Deutschland Bundesrepublik Albert Fritz
- 1982 Deutschland Bundesrepublik Wilfried Peffgen – Deutschland Bundesrepublik Albert Fritz
- 1981 Belgien Patrick Sercu – Deutschland Bundesrepublik Albert Fritz
- 1980 Niederlande René Pijnen – Australien Danny Clark
- 1979 Deutschland Bundesrepublik Gregor Braun – Belgien Patrick Sercu
- 1978 Deutschland Bundesrepublik Wilfried Peffgen – Deutschland Bundesrepublik Albert Fritz
- 1977 Niederlande René Pijnen – Deutschland Bundesrepublik Günter Haritz
- 1976 Deutschland Bundesrepublik Wilfried Peffgen – Deutschland Bundesrepublik Dieter Kemper
- 1975 Deutschland Bundesrepublik Wilfried Peffgen – Deutschland Bundesrepublik Albert Fritz
- 1974 Australien Graeme Gilmore – Deutschland Bundesrepublik Dieter Kemper
- 1973 Frankreich Alain Van Lancker – Belgien Patrick Sercu
- 1972 Deutschland Bundesrepublik Wolfgang Schulze – Deutschland Bundesrepublik Sigi Renz
- 1971 Deutschland Bundesrepublik Rudi Altig – Deutschland Bundesrepublik Albert Fritz
- 1970 Niederlande Peter Post – Belgien Patrick Sercu
- 1969 Deutschland Bundesrepublik Horst Oldenburg – Deutschland Bundesrepublik Dieter Kemper
- 1968 Deutschland Bundesrepublik Rudi Altig – Deutschland Bundesrepublik Sigi Renz
- 1967 Deutschland Bundesrepublik Klaus Bugdahl – Belgien Patrick Sercu
- 1966 Deutschland Bundesrepublik Rudi Altig – Deutschland Bundesrepublik Dieter Kemper
- 1965 Deutschland Bundesrepublik Rudi Altig – Deutschland Bundesrepublik Sigi Renz
- 1964 Niederlande Peter Post – Deutschland Bundesrepublik Hennes Junkermann
- 1963 Niederlande Peter Post – Schweiz Fritz Pfenninger
- 1962 Belgien Rik Van Steenbergen – Belgien Emiel Severeyns
- 1961 Niederlande Peter Post – Belgien Rik Van Looy
- 1960 Deutschland Bundesrepublik Klaus Bugdahl – Deutschland Bundesrepublik Hennes Junkermann
- 1959 Deutschland Bundesrepublik Klaus Bugdahl – Deutschland Bundesrepublik Valentin Petry
- 1933 Deutsches Reich Karl Göbel – Deutsches Reich Adolf Schön
- 1932 Schweiz Emil Richli – Frankreich Paul Broccardo
- 1931 Deutsches Reich Karl Göbel – Deutsches Reich Adolf Schön
- 1930 Deutsches Reich Viktor Rausch – Deutsches Reich Gottfried Hürtgen
- 1929 Belgien Pierre Goossens – Belgien Roger De Neef
- 1928 Deutsches Reich Viktor Rausch – Deutsches Reich Gottfried Hürtgen
Weblinks
- Renate Franz: Die Kölner Sechstagerennen. In: Portal Rheinische Geschichte. Abgerufen am 25. März 2021.
Einzelnachweise
- ↑ Bund Deutscher Radfahrer (Hrsg.): Radsport. Nr. 1/1972. Deutscher Sportverlag Kurt Stoof, Köln 1972, S. 5.
- ↑ Sechstagerennen sollen nach Köln zurückkommen auf koeln.de
- ↑ Kölnische Rundschau, 29. März 2011
- ↑ Sechstage-Rennen in Köln fällt aus auf rundschau-online.de vom 28. Februar 2012
- ↑ Originals vom 25. November 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.koelnersechstage.de