Severin Walther Slüter

Severin Walther Slüter (auch Sluterus oder Schlüter) (* 12. Januar 1646 in Hamburg; † 31. Dezember 1697 in Lauenburg/Elbe) war ein deutscher evangelisch-lutherischer Theologe, Pastor und Generalsuperintendent.

Leben und Wirken

Severin Walther Slüter war ein Sohn des Hamburger Juristen und Bürgermeisters Johann Slüter (1616–1686). Nach seinem Studium in Rostock (1662),[1] Jena und Altdorf wurde Slüter 1672 in Rostock zum Lizentiaten der Theologie promoviert. Er war zunächst herzoglicher ordentlicher extrakonziliarer Professor der Theologie zu Rostock (1673–1674) und anschließend zehn Jahre Hofprediger bei der dänischen Königinmutter Sophie Amalie.

Slüter wurde 1684 von Herzog Julius Franz zum Pastor der Maria-Magdalenen-Kirche in Lauenburg/Elbe und Generalsuperintendenten des Herzogtums Lauenburg berufen; er unterschrieb die Niedersächsische Kirchenordnung am 19. Dezember 1684.

Während seiner Amtszeit bekämpfte er als Vertreter der lutherischen Orthodoxie pietistische Einflüsse im Herzogtum. So verwies er am 4. Juni 1694 nach harten theologischen Auseinandersetzungen Bartholomäus Crasselius, der bei der Familie Pfeifer in Lauenburg/Elbe als Hauslehrer tätig war und später als Dichter des Chorals „Dir, dir, Jehova, will ich singen“ bekannt wurde, des Landes.[2]

Slüters 1680 im Druck erschienenes Werk Proplaeum historiae Christianae ... wurde per Dekret der römisch-katholischen Glaubenskongregation vom 21. November 1695 auf den Index gesetzt.[3]

Werke

  • Johann Meyer, Johann Slüter, Lorenz Beger, Severin Walter Schlüter, Johann Lyser: Pyrrhonii und Orthophili Unterredung von der Im nechsten Jahr unter dem Nahmen Daphnaei Arcuarii Ans Liecht gekommenen Betrachtung des In dem Natur- und Göttlichen Recht gegründeten heiligen Ehestandes: insonderheit so fern Selbige Severin Walther Schlüters/ Königl. Hoff-Predigers in Dennemarck ... Rebenlein, 1680.
  • Severini Waltheri Sluteri Ecclesiarum ad inferioris Saxoniae Ducatum Leoburgicum pertinentium generalis Superintendentis: Proplaeum historiae Christianae : sistens enarrationem methodicam scriptorum veterum atque recentiorum ... & Casparis Sagittarii ... introductioni posthumae in historiam ... Apud Jo. Georg. Lipper., 1696.
  • Christian Thomasius, Jakob Thomasius, Johann Konrad Amman, Gottfried Wilhelm Leibniz, Severin Walther Slüter, Jean Claude, Kaspar Schoppe: Historia sapientiae et stultitiae, collecta a Christiano Thomasio, ... Tomus I, continens januarium, februarium et martium anni 1693 ... [Tomus II, continens aprilem, majum et junium anni 1693. Tomus III, continens sex menses posteriores anni 1693.] Sumptibus C. Salfeldii, 1693.

Siehe auch

Literatur

  • Hermann Augustin (Hrsg.): Land, höre des Herren Wort. Ev.-luth. Kirche und Kirchen im Kreis Herzogtum Lauenburg. Schmidt-Römhild, Lübeck 1984, S. 315.
  • Johann Friedrich Burmester: Beiträge zur Kirchengeschichte der Herzogthums Lauenburg. Selbstverlag, Ratzeburg 1832, S. 82. (online); 2. Aufl. 1882.
  • Eckardt Opitz (Hrsg.): Biografisches Lexikon Herzogtum Lauenburg. Husum 2015, ISBN 978-3-89876-778-1, S. 363.
  • Benjamin Hein: Die Propsteien. Kirchenkreise in Nordelbien. (= Schriften des Landeskirchlichen Archivs der Nordkirche, Band 2), Landeskirchliches Archiv, Kiel 2016, S. 18 (PDF – online).
  • Grete Grewolls: Wer war wer in Mecklenburg und Vorpommern. Das Personenlexikon. Hinstorff Verlag, Rostock 2011, ISBN 978-3-356-01301-6, S. 9478. 
  • Slüter, Severin Walther. In: Johann Heinrich Zedler: Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste. Band 38, Leipzig 1743, Sp. 65 f.

Einzelnachweise

  1. Eintrag zu Severin Walter Schlüter im Rostocker Matrikelportal.
  2. Georg Heinrich Rohrdantz: Bartholomaeus Crasselius. Ein Beitrag zur Lauenburgischen Kirchengeschichte. In: Archiv des Vereins für die Geschichte des Herzogthums Lauenburg 1884, S, 40-49(Originals vom 11. April 2021 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kmrz.de)
  3. Jesús Martínez de Bujanda, Marcella Richter: Index des livres interdits: Index librorum prohibitorum 1600–1966. Médiaspaul, Montréal 2002, ISBN 2-89420-522-8, S. 841 (französisch, Google-Digitalisat). 
VorgängerAmtNachfolger
Johann Friedrich NicolaiGeneralsuperintendent des
Herzogtums Sachsen-Lauenburg

16841697
Johannes Elers
Normdaten (Person): GND: 104265493 (lobid, OGND, AKS) | VIAF: 57045677 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Slüter, Severin Walther
ALTERNATIVNAMEN Sluterus, Severinus Waltherus; Schlüter, Severin Walter
KURZBESCHREIBUNG deutscher evangelisch-lutherischer Pastor und Generalsuperintendent
GEBURTSDATUM 12. Januar 1646
GEBURTSORT Hamburg
STERBEDATUM 31. Dezember 1697
STERBEORT Lauenburg/Elbe