T. J. Bass

Thomas Joseph Bassler (geboren 7. Juli 1932 in Clinton, Iowa; gestorben am 13. Dezember 2011 in Honolulu, Hawaii) war ein US-amerikanischer Science-Fiction-Autor und Doktor der Medizin.[1]

Leben

Bassler graduierte 1959 an der University of Iowa. Bekanntheit erlangte er durch die größtenteils abgelehnte Theorie, dass Nichtraucher, die einen Marathonlauf in unter vier Stunden absolvieren, essen könnten, was immer sie mögen und niemals einen Herzinfarkt erleiden würden.[2] Jim Fixx stimmte den Thesen Basslers in seinem Buch The Complete Book of Running größtenteils zu. Tragischerweise starb Fixx nach einem Lauftraining im Alter von 52 Jahren an einem Herzinfarkt.[3]

Der U.S. Kongressabgeordnete Goodloe Byron starb im Oktober 1978 während des Joggens an einem Herzinfarkt. Gemäß Nathan Pritikin, einem Pionier auf dem Gebiet der Ernährungsberatung, absolvierte Byron sechsmal den Boston-Marathon mit einer Bestzeit von 3:28:40 und rauchte zu dem Zeitpunkt bereits seit 25 Jahren nicht mehr. Byron war ein begeisterter Leser von Basslers Buch und ignorierte deshalb die Warnungen seiner Ärzte, die nach Tests festgestellt hatten, dass sich Byrons Koronararterien verengten. Die Ärzte rieten Byron, seinen Ausdauersport nicht mehr zu betreiben.[4]

Für Bassler war die Ursache aber kein Infarkt. Er behauptete, dass Byron gestorben sei, weil er keine der für ihn wichtigen Nahrungsmittel für Marathonläufer gegessen habe: Hefe, Joghurt, Erdnüsse, Bier, Weizenkeime und Vitamin C. ("he probably wasn't eating one of the six foods that marathoners eat: yeast, yogurt, peanuts, beer, wheat germ and vitamin C."). Nach einer Obduktion widersprach ihm Manuel G. Jimenez und antwortete: "Für mich ist eindeutig eine koronare Herzmuskelschwäche, ausgelöst durch eine Arteriosklerose, die Ursache des Todes." ("For me, it was plainly coronary insufficiency due to atherosclerosis.")[5]

Seine Romane Die Ameisenkultur und Der Gott-Wal wurden für den Nebula Award nominiert. Ameisenkultur entstand als Kurzgeschichte, die Bass später dann zu einem Roman ausbaute. Seinen medizinischen Hintergrund nutzte er, um ein bis heute unerreichtes realistisches Niveau in seinen Geschichten zu erreichen. Beide Romane erzählen von einer menschenähnlichen Rasse mit nur vier Zehen, der alle Aggressivität verloren gegangen ist.[6]

Bibliografie

Hive
  • 1 Half Past Human (1971)
  • 2 The Godwhale (1974, erweiterte Fassung von Rorqual Maru)
    • Deutsch: Der Gott-Wal. Übersetzt von Annette von Carpentier. Droemer Knaur (Knaur Science Fiction & Fantasy #5751), 1982, ISBN 3-426-05751-4.

Kurzgeschichten:

  • Half Past Human (in: Galaxy Magazine, December 1969)
  • Song of Kaia (in: If, November-December 1970)
  • Rorqual Maru (in: Galaxy Magazine, January-February 1972)
    • Deutsch: Das Ernteschiff. In: Donald A. Wollheim (Hrsg.): Der Zeitläufer. Pabel (Terra Taschenbuch #258), 1975.
Kurzgeschichten
  • Star Itch (in: If, September 1968, als Thomas J. Bassler, M.D.)
  • Star Seeder (in: If, September 1969)
  • A Game of Biochess (in: Worlds of If, February 1970)
  • The Beast of 309 (in: Worlds of If, January-February 1971)
Sachbuch
  • als Thomas J. Bassler: The Whole Life Diet: An Integrated Program of Nutrition and Exercise for a Lifestyle of Total Health. 1979 (mit Robert E. Burger)

Literatur

  • Hans Joachim Alpers, Werner Fuchs, Ronald M. Hahn: Reclams Science-fiction-Führer. Reclam, Stuttgart 1982, ISBN 3-15-010312-6, S. 33 f.
  • Hans Joachim Alpers, Werner Fuchs, Ronald M. Hahn, Wolfgang Jeschke: Lexikon der Science Fiction Literatur. Heyne, München 1991, ISBN 3-453-02453-2, S. 207 f.
  • John Clute: Bass, T J. In: John Clute, Peter Nicholls: The Encyclopedia of Science Fiction. 3. Auflage (Online-Ausgabe), Version vom 7. Juni 2017.
  • Bradley Denton: Bass, T. J. In: James Gunn: The New Encyclopedia of Science Fiction. Viking, New York u. a. 1988, ISBN 0-670-81041-X, S. 37 f.
  • Robert Reginald: Science Fiction and Fantasy Literature. A Checklist, 1700–1974 with Contemporary Science Fiction Authors II. Gale, Detroit 1979, ISBN 0-8103-1051-1, S. 811.
  • Walter E. Meyers: Bass, T. J. In: Noelle Watson, Paul E. Schellinger: Twentieth-Century Science-Fiction Writers. St. James Press, Chicago 1991, ISBN 1-55862-111-3, S. 35 f.
  • T. J. Bass in der Internet Speculative Fiction Database (englisch)
  • T. J. Bass in Fantastic Fiction (englisch)
  • T. J. Bass in der Fancyclopedia 3 (englisch)
  • T. J. Bass in der Science Fiction Awards+ Database
  • T. J. Bass in der Bibliographie deutschsprachiger Science-Fiction (Bücher, Storys)
  • T. J. Bass in der Datenbank Find a GraveVorlage:Findagrave/Wartung/Gleiche Kenner im Quelltext und in Wikidata
  • Werke von T. J. Bass bei Open Library

Einzelnachweise

  1. The Internet Speculative Fiction Database: Biography
  2. Special Report: Are Marathons Dangerous? In: Runner’s World. Amy Burfoot, December 2008, S. 5.
  3. John Robbins: What Should We Learn From The Deaths Of Fitness Icons? In: Huffington Post. 31. Januar 2011.
  4. Nathan Pritikin: The Pritikin Promise: 28 Days to a Longer, Healthier Life. Simon & Schuster, 1983, ISBN 0-671-49447-3, S. 83–84. 
  5. Nathan Pritikin: Diet for Runners. Simon & Schuster, 1985, ISBN 0-671-55623-1, S. 70. 
  6. Originals vom 18. Dezember 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/dpsinfo.com
Normdaten (Person): LCCN: no99012648 | VIAF: 24597399 | Wikipedia-Personensuche | Kein GND-Personendatensatz. Letzte Überprüfung: 12. Mai 2022.
Personendaten
NAME Bass, T. J.
ALTERNATIVNAMEN Bassler, Thomas Joseph (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG US-amerikanischer Science-Fiction-Autor und Doktor der Medizin
GEBURTSDATUM 7. Juli 1932
GEBURTSORT Clinton, Iowa
STERBEDATUM 13. Dezember 2011
STERBEORT Honolulu, Hawaii