The Hundred Light-Year Diary

The Hundred Light-Year Diary (englisch für Das Hundert-Lichtjahre-Tagebuch) ist eine Science-Fiction-Kurzgeschichte des australischen Schriftstellers Greg Egan,[1] zuerst veröffentlicht in Interzone 55 im Januar 1992. Später wurde die Kurzgeschichte in der Sammlung Axiomatic veröffentlicht.[2]

Handlung

Die Entdeckung von Chens Galaxie, welche sich (aufgrund der Umkehr der Zeit während der zukünftigen Kontraktion des Universums) rückwärts durch die Zeit bewegt, ermöglicht die Konstruktion eines Nachrichtensystems (über Spiegel und Photonen, die zu Chens Galaxie gesendet werden), um Informationen in die Vergangenheit zu schicken. Alle Menschen können hundert Wörter pro Tag schreiben, die nach ihrem Tod hundert Jahre in die Vergangenheit geschickt werden, sodass sie von Geburt an ein Tagebuch ihres ganzen Lebens haben. Nachdem James bereits wie in seinem Tagebuch beschrieben seine zukünftige Ehefrau Alison getroffen hat, beginnt er eine Affäre mit einer Frau, die überhaupt kein Tagebuch führt, wobei davon nichts in seinem eigenen steht. James schreibt stattdessen Lügen über seine Beziehung zu Alison in sein Tagebuch, sodass die Bitterkeit darin überhaupt nicht in einen frühlichen Nachrichten steht. Als ein Krieg ausbricht, wundert sich James über mögliche groß angelegte Lügen aus der Zukunft und ob er daran überhaupt etwas ändern kann.[3]

Kritik

Karen Burnham schreibt in der New York Review of Science Fiction, dass die Kurzgeschichte zu den „eher despressiven“ („rather despressive“) von Greg Egan gehört, denn „wenn etwas unseren freien Willen beschränken kann, dann nur die kalte Hand der Physik in einem geschlossenen Universum“ („if anything can constrain our free will, it is the cold hand of physics in a closed universe“).[3]

Siehe auch

  • The Arrows of Time, Roman von Greg Egan über in der Zeit zurückgesendete Informationen, in welchem das Nachrichtensystem ebenfalls vorkommt
  • Mondnacht, Kurzgeschichte von Liu Cixin über die Umkehr der Zeit während der zukünftigen Kontraktion des Universums
  • Was von uns erwartet wird, Kurzgeschichte von Ted Chiang über die psychologischen Auswirkungen
  • Feynman-Stückelberg-Interpretation, Idee aus der Quantenfeldtheorie zur Interpretation von Antimaterie als zurück in der Zeit reisend

Einzelnachweise

  1. Summary Bibliography: Greg Egan. Abgerufen am 19. April 2024 (englisch). 
  2. Title: The Hundred Light-Year Diary. Abgerufen am 22. Oktober 2023. 
  3. a b Karen Burnham: Free Will in a Closed Universe: Greg Egan’s Orthogonal Trilogy. In: New York Review of Science Fiction. 13. April 2014, abgerufen am 4. Mai 2016. 
V
Werke von Greg Egan
Romane

Quarantine (1992) | Permutation City (1994) | Distress (1995) | Diaspora (1997) | Schild’s Ladder (2002) | Incandescence (2008) | Dichronauts (2017)

Sammlungen

Axiomatic (1995) | Our Lady of Chernobyl (1995) | Luminous (1998) | Dark Integers and Other Stories (2008) | Crystal Nights and Other Stories (2009) | Oceanic (2009) | The Best of Greg Egan (2019)

Kurzgeschichten

"Der moralische Virologe" (1990) | "Der Andere in meinem Kopf" (1990) | "Axiomatisch" (1990) | "The Hundred Light-Year Diary" (1992) | "Wang’s Carpets" (1995) | "Lichtborn" (1995) | "Silver Fire" (1996) | "Der Planck-Sprung" (1998) | "Border Guards" (1999) | "Singleton" (2002) | "Riding the Crocodile" (2005) | "Glory" (2007) | "Dark Integers" (2007) | "Zero for Conduct" (2013) | "Didicosm" (2023)