Wylie Vale

Wylie Walker Vale (* 3. Juli 1941 in Houston, Texas; † 3. Januar 2012 in Hāna, Hawaii) war ein US-amerikanischer Biochemiker, Neurophysiologe und Neuroendokrinologe am Salk Institute for Biological Studies. Er konnte wesentlich zur Aufklärung zentraler endokriner Regulationsmechanismen beitragen, insbesondere zur Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse („Stress-Achse“) und zu verschiedenen weiteren Neuropeptiden.

Leben und Wirken

Vale erwarb 1963 an der Rice University einen Bachelor in Biologie und 1969 bei Roger Guillemin am Baylor College of Medicine einen Ph.D. in Physiologie und Biochemie. Er folgte Guillemin an das Salk Institute for Biological Studies, wo Vale den Rest seiner Karriere verbrachte und ab 1980 eine Professur innehatte. Guillemin erhielt 1977 für Arbeiten, die er zum Teil mit Vale erbrachte, den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin. An der University of California, San Diego, war Vale außerplanmäßiger Professor (Adjunct Professor). Robert Sapolsky zählt zu seinen Schülern.

Vale ist vor allem für seine Arbeiten zum Corticotropin-releasing Hormone (CRF) und seinen vielfältigen Einflüssen (mit Bezug zu Angst, Depression, Anorexie, Diabetes mellitus oder Drogenabhängigkeit) bekannt. Weitere wichtige Arbeiten Vales befassten sich mit Somatoliberin, mit Calcitonin und Calcitonin Gene-Related Peptide, mit Melanin-concentrating hormone und seinen Präkursoren, mit Inhibin und Activin und ihren Rezeptoren, mit dem CRF-Rezeptor und mit Urocortinen, die an ihm binden.

Vale verfasste mehr als 600 wissenschaftliche Publikationen. Er war Präsident der American Endocrine Society und der International Society of Endocrinology. Er gründete die Biotechnologie-Unternehmen Neurocrine Biosciences und Acceleron Pharma.

Vale starb unerwartet im Schlaf. Er war verheiratet und hatte zwei Kinder.

Auszeichnungen (Auswahl)

  • Wylie Vale, Salk scientist, pioneer and leader, dies at 70. In: salk.edu. Salk Institute for Biological Studies, 6. Januar 2012, abgerufen am 22. Februar 2019 (englisch). 
  • Wylie Walker Vale bei tributes.com
  • Wylie Vale bei neurotree.org

Literatur

  • Nicholas Wade: Wylie Vale Jr., Groundbreaking Endocrinologist, Dies at 70. The New York Times, 15. Januar 2012.
  • Dennis McLellan: Wylie W. Vale Jr., who made critical discoveries in brain chemistry, dies. The Washington Post, 20. Januar 2012.
  • Kara Rogers: VALE Wylie (1941–2012). Enzyklopaedia Universalis.
  • Kara Rogers: Wylie Walker Vale, Jr. Encyclopædia Britannica.
  • Louise M. Bilezikjian: Wylie Vale, Jr., Ph.D. (1941–2012). In: Molecular Endocrinology. 26, 2012, S. 901, doi:10.1210/mend.26.6.zmg901.

Einzelnachweise

  1. Wylie Vale. In: nasonline.org. National Academy of Sciences, abgerufen am 22. Februar 2019 (englisch). 
  2. Fred Conrad Koch Lifetime Achievement Award. In: endocrine.org. Endocrine Society, abgerufen am 22. Februar 2019 (englisch). 
  3. Book of Members 1780–present, Chapter V. (PDF; 281 kB) In: amacad.org. American Academy of Arts and Sciences, abgerufen am 22. Februar 2019 (englisch). 
  4. Endocrine Regulations Prize (Memento vom 28. September 2017 im Internet Archive)
  5. Rolf Luft Award 2007. In: ki.se. Karolinska Institutet, abgerufen am 22. Februar 2019 (englisch). 
Normdaten (Person): GND: 1089202288 (lobid, OGND, AKS) | LCCN: n89122101 | VIAF: 23728863 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Vale, Wylie
ALTERNATIVNAMEN Vale, Wylie W.; Vale, Wylie Walker (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG US-amerikanischer Biochemiker, Neurophysiologe und Neuroendokrinologe
GEBURTSDATUM 3. Juli 1941
GEBURTSORT Houston, Texas
STERBEDATUM 3. Januar 2012
STERBEORT Hāna, Hawaii