Hartmut Kahlert

Hartmut Kahlert (* 16. Mai 1940 in Iglau) ist ein österreichischer Physiker, emeritierter Universitätsprofessor und ehemaliger Rektor der TU-Graz.

Leben

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges musste die deutschsprachige Familie die Tschechoslowakei verlassen und zog nach Wien. Kahlert besuchte dort die Volksschule und das Schottengymnasium. Anschließend nahm er an der Universität Wien ein Studium der Physik und Mathematik auf, das er 1965 mit der Promotion zum Doktor der Philosophie abschloss.

Von 1966 bis 1979 war er Universitätsassistent an der Universität Wien, 1976 habilitierte er sich in Experimentalphysik.[1]

1979 wurde er als ordentlicher Professor für Angewandte Physik an die Technische Universität Graz berufen, wo er Institutsvorstand des Institutes für Festkörperphysik wurde. Daneben bekleidete er von 1987 bis 1991 das Amt des Dekans der Technisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät und wurde für die Periode 1991–1993 zum Rektor der Technischen Universität Graz gewählt. Nach den organisatorischen Änderungen des UOG 1993 hatte er ab 1996 die Position des Vizerektors für Forschungsangelegenheiten inne und war von 1998 bis 2000 wiederum als Rektor tätig.[2]

Auch nach seiner Emeritierung 2008 hatte er noch zahlreiche Funktionen in wissenschaftlichen Institutionen inne, so in der Christian Doppler Forschungsgesellschaft und der österreichischen Victor-Franz-Hess-Gesellschaft.[1]

Von 2008 bis 2018 gehörte er dem Universitätsrat der Universität für Bodenkultur Wien an.[3]

Wirken

Die Forschungsschwerpunkte von Hartmut Kahlert umfassen die Physik heißer Elektronen, die physikalischen Eigenschaften von "synthetischen Metallen", insbesondere leitender Polymere sowie organischer und anorganischer Halbleiter.

Jahrelang war er auch als Koordinator der TU-Graz für das ASEA-UNINET im Dienste der internationalen Wissenschaftskooperation im Einsatz.[4]

Ehrungen

  • 2007: Großes Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich[5]
  • 2010: Companion im Weißer Elefantenorden[6]

Einzelnachweise

  1. a b Eintrag zu Hartmut Kahlert im Austria-Forum
  2. https://history-tugraz.at/person.php?id=149
  3. Alle Uni-Räte im Überblick. In: derstandard.at. 1. Juli 2008, abgerufen am 2. Februar 2024. 
  4. Forschen und lehren in Südostasien mit dem Universitätsnetzwerk ASEA-UNINET (PDF; 208 kB)
  5. Aufstellung aller durch den Bundespräsidenten verliehenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich ab 1952 (PDF; 6,9 MB)
  6. Von weißen Elefanten im Land des Lächelns (PDF; 35 kB)
Professuren für Technische Physik an der Technischen Universität Graz

1. Institut für Experimentalphysik: Jakob Pöschl (1855–1887) | Albert von Ettingshausen (1888–1920) | Fritz Kohlrausch (1921–1953) | Rudolf Gebauer (1956–1974) | Helmut Jäger (1975–2000) | Wolfgang E. Ernst (2002–2019) | Martin Schultze (seit 2019) | Birgitta Schultze-Bernhardt (seit 2022)

2. Institut für Festkörperphysik: Erich Krautz (1966–1977) | Klaus Rendulic (1977–2004) | Hartmut Kahlert (1980–2008) | Peter Hadley (seit 2006) | Egbert Zojer (seit 2023)

3. Institut für Theoretische Physik - Computational Physics: Ernst Ledinegg (1955–1981) | Bernhard Schnizer (1977–2004) | Walter Papousek (1981–2001) | Manfred Heindler (1983–2004) | Wolfgang von der Linden (seit 1998) | Enrico Arrigoni (seit 2004) | Christiane Helling (seit 2021)

4. Institut für Materialphysik: Ludwig Breitenhuber (1970–1994) | Roland Würschum (seit 2001)

5. Institut für Elektronenmikroskopie und Nanoanalytik: Gerald Kothleitner (seit 2020)

Normdaten (Person): GND: 1011531615 (lobid, OGND, AKS) | VIAF: 170737303 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Kahlert, Hartmut
KURZBESCHREIBUNG österreichischer Physiker und Universitätsprofessor
GEBURTSDATUM 16. Mai 1940
GEBURTSORT Iglau