Wolfgang E. Ernst

Wolfgang E. Ernst

Wolfgang Erhard Ernst (* 31. Mai 1951 in Minden, Westfalen) ist ein deutscher Physiker. Er ist emeritierter Universitätsprofessor an der Technischen Universität Graz.

Leben und Werk

Ernst studierte ab 1969 Physik und Mathematik an der TU Hannover mit Vordiplomen in Mathematik (1971) und Physik (1971), war 1972/73 als Stipendiat der Studienstiftung des Deutschen Volkes am Imperial College London und schloss 1975 sein Physikdiplom an der TU Hannover ab. Mit Förderung durch die Studienstiftung erwarb er 1977 sein Doktorat ebenfalls an der TU Hannover. Im Anschluss arbeitete er von 1978 bis 1979 als Post-Doktorand bei Frank K. Tittel an der Rice University in Houston, Texas. Von 1979 bis 1985 hatte er eine Hochschulassistentenstelle an der Freien Universität Berlin inne, wo er sich 1983 im Fach Experimentalphysik habilitierte. Von 1985 bis 1989 nutzte er ein Heisenberg-Stipendium, um weiter das Laserlabor für Molekülspektroskopie an der FU Berlin zu leiten und ein Forschungsjahr bei Richard N. Zare an der Stanford University zu verbringen. Anfang 1990 folgte er dem Ruf auf eine Tenured Full Professorship of Physics an der Pennsylvania State University in State College, PA. 1997 wurde er dort zusätzlich zum Professor of Chemistry ernannt.

Während der 12 Jahre an der Pennsylvania State University verbrachte Ernst Research Sabbaticals bei Udo Buck am Max-Planck-Institut für Strömungsforschung in Göttingen (1993) und bei Giacinto Scoles an der Princeton University (1996).

2001 nahm Ernst den Ruf an die Technische Universität Graz an, wo er von 2003 bis zu seiner Emeritierung im Herbst 2019 das Institut für Experimentalphysik leitete und von 2010 bis 2017 auch das Amt des Dekans der Fakultät für Mathematik, Physik und Geodäsie bekleidete.

In den Jahren 2013 und 2014 war er Präsident der Österreichischen Physikalischen Gesellschaft[1], 2012 und 2015 diente er als Vizepräsident.

Seine Gruppe untersucht sowohl experimentell als auch theoretisch die Struktur und Dynamik von Molekülen sowie Clustern und Festkörperoberflächen. Von besonderem Interesse sind Wechselwirkungen der Elektronen- und Kernbewegungen. Zur Anwendung kommen Molekularstrahlexperimente, Laserspektroskopie in der Frequenz- und der Zeitdomäne, Photoelektronenspektroskopie und Atomstreuung. Parallel hierzu werden quantenchemische Rechnungen durchgeführt.

Anlässlich seines 70. Geburtstags, ehrte ihn die Fachzeitschrift PhysChem ChemPhys der Royal Society of Chemistry mit einer Festschrift,[2] herausgegeben von A.W. Hauser, M. Havenith, M. Koch und M. Sterrer.

Ehrungen und Mitgliedschaften

Schriften

Wolfgang E. Ernst hat mehr als 230 Arbeiten in referierten wissenschaftlichen Zeitschriften und Sammelbänden veröffentlicht:

  • https://orcid.org/0000-0001-8849-5658

Herausgeberschaft spezieller Zeitschriften-Sondernummern:

  • Novel aspects of the Jahn-Teller effect in molecular and solid-state systems

Edited by Wolfgang E. Ernst, Horst Köppel
Chemical Physics (Elsevier) Volume 460, Pages 1-144 (16 October 2015)
https://www.sciencedirect.com/journal/chemical-physics/vol/460/suppl/C

  • Surface Structure and Dynamics – in Honor of Karl-Heinz Rieder

Edited by Wolfgang E. Ernst, Leonhard Grill
Surface Science (Elsevier) Volume 678, Pages 1-234 (December 2018)
https://www.sciencedirect.com/journal/surface-science/vol/678/suppl/C

  • Homepage of Wolfgang E. Ernst

Einzelnachweise

  1. ÖPG: Historisches
  2. Royal Society of Chemistry: Festschrift for Wolfgang E. Ernst
  3. Deutsche Physikalische Gesellschaft: Übersicht der Preisträgerinnen und Preisträger
  4. American Physical Society: APS Fellow Archive
  5. European Physical Society: EPS Fellows
  6. Das Land Steiermark: Preisträgerinnen und Preisträger der Forschungspreise
Professuren für Technische Physik an der Technischen Universität Graz

1. Institut für Experimentalphysik: Jakob Pöschl (1855–1887) | Albert von Ettingshausen (1888–1920) | Fritz Kohlrausch (1921–1953) | Rudolf Gebauer (1956–1974) | Helmut Jäger (1975–2000) | Wolfgang E. Ernst (2002–2019) | Martin Schultze (seit 2019) | Birgitta Schultze-Bernhardt (seit 2022)

2. Institut für Festkörperphysik: Erich Krautz (1966–1977) | Klaus Rendulic (1977–2004) | Hartmut Kahlert (1980–2008) | Peter Hadley (seit 2006) | Egbert Zojer (seit 2023)

3. Institut für Theoretische Physik - Computational Physics: Ernst Ledinegg (1955–1981) | Bernhard Schnizer (1977–2004) | Walter Papousek (1981–2001) | Manfred Heindler (1983–2004) | Wolfgang von der Linden (seit 1998) | Enrico Arrigoni (seit 2004) | Christiane Helling (seit 2021)

4. Institut für Materialphysik: Ludwig Breitenhuber (1970–1994) | Roland Würschum (seit 2001)

5. Institut für Elektronenmikroskopie und Nanoanalytik: Gerald Kothleitner (seit 2020)

Personendaten
NAME Ernst, Wolfgang E.
ALTERNATIVNAMEN Ernst, Wolfgang Erhard
KURZBESCHREIBUNG deutscher Physiker und Hochschullehrer
GEBURTSDATUM 31. Mai 1951
GEBURTSORT Minden, Westfalen