Ludwig Breitenhuber

Ludwig F. Breitenhuber (* 11. März 1926 in Graz; † 23. April 2021 ebenda[1]) war ein österreichischer Kernphysiker und Pionier des Strahlenschutzes in der Steiermark sowie Rektor der Technischen Universität Graz.[2]

Leben

Ludwig Breitenhuber wurde direkt nach seiner Matura Frontsoldat im Zweiten Weltkrieg. Nach Kriegsende studierte er Physik, Mathematik und Chemie an der Karl-Franzens-Universität Graz. 1951 wurde er mit einer Dissertation zur Hochfrequenztechnik in Graz zum Dr. rer. nat. promoviert und war anschließend wissenschaftliche Hilfskraft am Institut für Anorganische und Analytische Chemie.[2]

Er war Assistent (ab 1955) und Oberassistent (ab 1962) am Institut für Theoretische Physik an der Technischen Hochschule Graz und arbeitete mit Ernst Ledinegg zusammen. 1959 habilitierte er sich und war als Dozent für Theoretische Physik an der Technischen Hochschule Graz und auch der Karl-Franzens-Universität Graz tätig. 1964 übernahm Breitenhuber die Leitung der Abteilung Reaktorphysik am Reaktorinstitut der Technischen Hochschule Graz. 1966 erfolgte die Ernennung zum außerordentlichen Professor für Theoretische Physik. 1970 übernahm er die Leitung des Lehrstuhls und des Instituts für Kernphysik. 1972 erfolgte die Berufung zum ordentlichen Universitätsprofessor für Kernphysik. Breitenhuber war Dekan der Fakultät für Naturwissenschaften (1973/74; 1975/76) und von 1977 bis 1979 Rektor der Technischen Universität Graz. 1994 wurde er emeritiert.[2]

Ludwig Breitenhuber starb im April 2021 im Alter von 95 Jahren.[2]

Wirken

Breitenhuber arbeitete in den 1960er Jahren mit dem Atomic Energy Research Establishment (A.E.R.E.) in Harwell bei Didcot, dem Hauptzentrum für Atomenergieforschung und -entwicklung in Großbritannien, zusammen. Ebenso wie mit dem Forschungsreaktor München der TU München in Garching bei München und dem Schweizer CERN zusammen.[2]

1970 gründete er die erste und einzige österreichische Forschungsgruppe auf dem Gebiet der Strukturuntersuchung der Materie durch Positronenvernichtungsstrahlen. Er baute den Strahlenschutz in der Steiermark auf und führte zahlreiche Strahlenschutzkurse für Mediziner durch.[2]

Ehrungen und Auszeichnungen

Einzelnachweise

  1. Traueranzeigen Univ.-Prof. Dr. Ludwig Breitenhuber auf trauer.kleinezeitung.at vom 1. Mai 2021, abgerufen am 9. April 2021
  2. a b c d e f Die TU Graz trauer um Altrektor Ludwig Breitenhuber auf tugraz.at 2. Mai 2021, abgerufen am 9. April 2021
Professuren für Technische Physik an der Technischen Universität Graz

1. Institut für Experimentalphysik: Jakob Pöschl (1855–1887) | Albert von Ettingshausen (1888–1920) | Fritz Kohlrausch (1921–1953) | Rudolf Gebauer (1956–1974) | Helmut Jäger (1975–2000) | Wolfgang E. Ernst (2002–2019) | Martin Schultze (seit 2019) | Birgitta Schultze-Bernhardt (seit 2022)

2. Institut für Festkörperphysik: Erich Krautz (1966–1977) | Klaus Rendulic (1977–2004) | Hartmut Kahlert (1980–2008) | Peter Hadley (seit 2006) | Egbert Zojer (seit 2023)

3. Institut für Theoretische Physik - Computational Physics: Ernst Ledinegg (1955–1981) | Bernhard Schnizer (1977–2004) | Walter Papousek (1981–2001) | Manfred Heindler (1983–2004) | Wolfgang von der Linden (seit 1998) | Enrico Arrigoni (seit 2004) | Christiane Helling (seit 2021)

4. Institut für Materialphysik: Ludwig Breitenhuber (1970–1994) | Roland Würschum (seit 2001)

5. Institut für Elektronenmikroskopie und Nanoanalytik: Gerald Kothleitner (seit 2020)

Normdaten (Person): GND: 1179218604 (lobid, OGND, AKS) | VIAF: 3322155191930882440007 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Breitenhuber, Ludwig
ALTERNATIVNAMEN Breitenhuber, Ludwig F.
KURZBESCHREIBUNG österreichischer Kernphysiker
GEBURTSDATUM 11. März 1926
GEBURTSORT Graz
STERBEDATUM 23. April 2021
STERBEORT Graz